Viel Prominenz, wenige Ringer

Spiesen. Heiß diskutiert ist die Absicht des Internationalen Olympischen Komitees, das Ringen aus der Liste der olympischen Sportarten zu streichen

 Konstantin Schneider, rechts, setzte sich in der Gewichtsklasse bis 84 Kilo durch. Insgesamt waren die Saarlandmeisterschaften im griechisch-römischen Stil aber nicht so gut besetzt.Foto: Fred Kiefer

Konstantin Schneider, rechts, setzte sich in der Gewichtsklasse bis 84 Kilo durch. Insgesamt waren die Saarlandmeisterschaften im griechisch-römischen Stil aber nicht so gut besetzt.Foto: Fred Kiefer

Spiesen. Heiß diskutiert ist die Absicht des Internationalen Olympischen Komitees, das Ringen aus der Liste der olympischen Sportarten zu streichen. Daher wollten Bernd Wegner, Präsident des Saarländischen Ringer-Verbandes (SRV), und SRV-Ehrenpräsident Gerd Meyer die saarländischen Meisterschaften der Männer am vergangenen Wochenende nutzen, um wohl einer der ältesten Sportarten der Welt von ihrer besten Seite zu präsentieren. Auch waren Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, Staatssekretär Georg Jungmann und Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider gekommen, um ihre Solidarität zu bekunden.

Aufruf fruchtet nicht

Der Saarländische Rundfunk (SR) und das ZDF schickten Aufnahmeteams, um die zu erwartende Präsentation zu filmen. Bei soviel Prominenz wollte sich der Turnierausrichter RSV Spiesen-Elversberg ebenfalls nicht lumpen lassen: er sorgte für einen perfekten Rahmen bei diesen Meisterschaften.

Wenige Tage vor dem Turnier hatte SRV-Vizepräsident Sport, Peter Willrich, in einem Extra-Aufruf via Internet alle Saar-Ringervereine aufgefordert, so viele Teilnehmer wie möglich in die Spieser Langdellhalle zu schicken. Zur Enttäuschung der SRV-Funktionäre zeigten aber nur 34 saarländische, zwei Saargemünder und zwei Bonn-Duisdorfer Ringer Interesse an diesem Turnier im griechisch-römischen Stil. Mit Konstantin "Kosta" Schneider für den KSV St. Ingbert und Domenique Engel für die RG Saarbrücken waren zwar zwei Asse der Gewichtsklasse bis 84 Kilo am Start, doch es fehlten zehn der jüngeren SRV-Kaderathleten - wie zum Beispiel Etienne Kinsinger oder Marc-Antonio von Tugginer. Sie hätten den Kämpfen sicherlich die interessante Note gegeben.

Die Erklärung von Willrich hierfür lautete: "Wir wollen bei den deutschen Meisterschaften der Kadetten am kommenden Wochenende in Völklingen zehn Medaillen holen und haben daher unsere Spitzenleute geschont." Präsident Wegner gab die Fehlentscheidung zu, als er feststellte: "In Spiesen ist etwas schiefgelaufen, doch es entschuldigt nicht das komplette Fernbleiben der Vereine aus Eppelborn, Wiesbach, Humes oder Erbach sowie die schwache Präsenz anderer Clubs. Positiv ist aber, dass unsere Bemühungen um den Ringersport ins Interesse der Medien rückten und die Politik ihre Solidarität bekundet".

Neben den vielen Diskussionen am Mattenrand wurde aber auch noch gerungen. Klar, dass Kosta Schneider die am stärksten besetzte Gewichtsklasse bis 84 Kilo dominierte. Auf den Plätzen folgten Domenique Engel und die Brüder Jan und Till Bialek vom Zweitligisten ASV Hüttigweiler. Die Vereinswertung gewann die RG Saarbrücken vor dem KSV St. Ingbert und dem KV Riegelsberg.

saarringer.de

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