Bühne im Stadtpark Verein schafft eine mobile Bühne an

St. Ingbert · Die Errichtung eines Veranstaltungspavillons in der Gustav-Clauss-Anlage ist vorerst vom Tisch.

 Eine solche Bühne mit kompletter Licht- und Tontechnik wird den St. Ingberter Vereinen ab dem kommenden Sommer zur Verfügung stehen.

Eine solche Bühne mit kompletter Licht- und Tontechnik wird den St. Ingberter Vereinen ab dem kommenden Sommer zur Verfügung stehen.

Foto: Stagemobil GmbH/Förderverein/Stagemobil GmbH

Die Mitglieder und der Vorstand des Vereins zur Förderung der sozialen und kulturellen Belange in St. Ingbert hatten sich im September dazu entschlossen, in der Gustav-Clauss-Anlage einen Veranstaltungspavillon auf städtischem Grundstück und auf eigene Kosten zu errichten sowie anschließend der Stadt kostenfrei zu übereignen. Die Angelegenheit wurde nach Angaben des Vereins kürzlich dem Ausschuss für Stadtentwicklung zur Beratung vorgelegt und von einem St. Ingberter Planungsbüro modellhaft als Vorentwurf präsentiert. Die in der Entwurfsplanung vorgenommene Kostenschätzung hätte jedoch zu der Erkenntnis geführt, dass das ursprüngliche Vorhaben des Vereins, außer dem Pavillon auch eine sanitäre Anlage samt Erschließung zu errichten, aus Vereinsmitteln allein nicht finanzierbar sein würde.

Eine Kompromisslösung hätte darin bestehen können, dass der Ausschuss im Rahmen eines Grundsatzbeschlusses dem für die Stadt kostenfreien Bau des Pavillons zugestimmt, und das Gesamtvorhaben Pavillon und Toilettenanlage als zeitgleiches Gemeinschaftsprojekt zwischen Stadt und Verein umgesetzt hätte werden können. Hierbei wäre der Verein als Bauherr und Finanzier des Pavillons und die Stadt als Bauherr und Finanzier der sanitären Anlage aufgetreten. Entwurfspläne für die Toilettenanlage waren vom Geschäftsbereichs Stadtentwicklung und Umwelt ebenfalls bereits erarbeitet worden.

Bei der Diskussion im Ausschuss habe sich ein solcher Kompromiss aber nicht abgezeichnet. Auch ein Änderungsantrag der Fraktionen von SPD und UCD hinsichtlich eines Grundsatzbeschlusses (ohne Toilettenanlage), mit dem deren Mitglieder das Projekt ermöglichen wollten, wurde nicht angenommen. Stattdessen habe die Mehrheitskoalition die Angelegenheit mit ihren Stimmen vertagt.

Dieses Ergebnis hat beim Vorstand des Fördervereins und auch beim Initiator dieses kulturellen Infrastrukturprojekts (Heinz Dabrock, selbst bis 2014 langjähriges Stadtratsmitglied) und bei vielen Mitgliedern Unverständnis ausgelöst. Dies auch vor dem Hintergrund, dass der Verein bei erteilter Zustimmung der Stadt Mittel in Höhe von mindestens 220 000 Euro zur Verfügung gestellt hätte. Der Verlauf der Diskussion und der Beschluss des Ausschusses, den nicht unerheblichen Förderbetrag nicht im Rahmen eines Grundsatzbeschlusses annehmen zu wollen, hätten den Vereinsvorstand und auch Teile der Mitgliedschaft schließlich dazu bewogen, von dem Angebot des Pavillonbaus abzurücken.

Der Vorstand des Fördervereins hat inzwischen gemäß seiner satzungsgemäßen Verpflichtung zur Mittelverwendung beschlossen, eine großzügig dimensionierte und technisch ausgestattete mobile Bühne anzuschaffen, die ab dem Mai 2018 einsatzbereit sein werde. Betreiber wird der Förderverein sein, der die Bühne allen Kultur- und Veranstaltungstreibenden in St. Ingbert kostenfrei zur Verfügung stellen würde. Haupteinsatzort werde wie beim vorgesehenen Pavillon die Gustav-Clauss-Anlage sein, jedoch werden auch der Marktplatz, die Fußgängerzone oder auch die Zentren der Stadtteile als Einsatzorte möglich sein. Weitere Einzelheiten werde der Förderverein rechtzeitig bekannt gegeben.

„Es ist sehr bedauerlich, dass das Vorhaben der Errichtung eines Veranstaltungspavillons mitsamt sanitärer Anlage, wie es in der Öffentlichkeit bereits seit Jahrzehnten gefordert, diskutiert und von vielen Kulturtreibenden gewünscht wird, wegen der Mehrheitsverhältnisse im Rat derzeit nicht als konstruktives Gemeinschaftsprojekt zwischen Stadt und Förderverein angegangen werden kann“, heißt es in einer Pressemitteilung. Vor allem das Vorgehen des Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Jürgen Berthold, der sowohl als Mitglied des Vereins als auch des Rates versucht hat, das Projekt von allen Seiten mit seinen öffentlichen Stellungnahmen zu torpedieren, habe letztlich zu der jetzigen Entscheidung geführt.

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