Jubiläum Verein Handel und Gewerbe besteht seit 100 Jahren

St. Ingbert · Zu ihrem Jubiläum versuchen die Gewerbetreibenden, die Weichen für St. Ingberts Zukunft als Einkaufsstadt zu stellen.

 Wie hier beim Straßenfest in der Ludwigstraße im September machen der Verein Handel und Gewerbe und seine Mitglieder immer wieder auf die Vorzüge der Einkaufsstadt St. Ingbert aufmerksam.

Wie hier beim Straßenfest in der Ludwigstraße im September machen der Verein Handel und Gewerbe und seine Mitglieder immer wieder auf die Vorzüge der Einkaufsstadt St. Ingbert aufmerksam.

Foto: Selina Summer

Der Verein Handel und Gewerbe (H&G) feiert in diesem Jahr Jubiläum. 1919 wurde er als Schutzverein H&G gegründet und ging seitdem durch Zeiten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelten sich große Kaufhäuser. Mit der Zeit kamen dann die Versandhäuser für ländliche Gegenden. In den 1980er Jahren kamen schließlich die Boutiquen hinzu.

Zuletzt veränderte der Online-Handel den Markt. Bald kam die Frage auf, ob dem Handel vor Ort überhaupt noch eine Zukunft bleibt. Dazu kamen die Shopping- und Fachmarkt-Zentren. Beides, so befürchtete man vor einigen Jahren, raube den Innenstädten die Kunden.

Heute sieht man, so Nico Ganster, Vorsitzender von Handel und Gewerbe, dass nicht einer der beiden als Sieger hervorging, sondern es zu einer Vermischung kam. Beide Varianten haben ihre Vorzüge. „In der Kombination bieten sie die besten aller Shopping-Erlebnisse“, so Ganster. Heute laufe der Handel zweigleisig. Die Vielfalt der Online-Angebote sowie individueller Service und Beratung der Geschäfte vor Ort. Dabei ist auch die Präsenz der Händler vor Ort im Netz wichtig. Eine ansprechende Website, auf der Leistungen oder Sortiment, Öffnungszeiten und Erreichbarkeit und weitere Informationen zu finden sind.

Der Handel und Gewerbe e.V. begleitet die St. Ingberter Gewerbetreibenden durch all diese Zeiten. „Eine Stadt ohne Handel ist wie ein Handel ohne Stadt. Nämlich nichts und ohne Überlebenschance“, sagte Ganster. Bei dieser gegenseitigen Abhängigkeit trage jeder Verantwortung. Es sei die Aufgabe des Handels, zeitgemäße Antworten auf die jeweilige Situation zu finden. Neue Geschäftsideen mit kreativen Angeboten seien gefragt. Dabei möchte Handel und Gewerbe unterstützen. „Viele Innenstädte werden mittlerweile professionalisiert“, so Ganster. „Das heißt, sie werden durch Vereine wie Handel und Gewerbe oder Stadtmarketing-Institutionen und City-Management geführt.“ Eine gute Idee, findet der Verein. Da die Laufkundschaft weniger wird, stehen die Innenstädte unter Druck. Das Zusammenspiel von Handel, Kunden und Politik bilde eine gute, gedeihliche Grundlage. Ein europaweites Thema. Also steht auch das auf dem Plan der Zukunftsagenda von Handel und Gewerbe.

„Die Bewohner St. Ingberts können stolz auf ihre Stadt sein“, befindet Ganster. „Die Atmosphäre ist einzigartig, der Handel voller Ideen und motiviert, trotz des beständigen Wandels und der Konkurrenz der umliegenden Städte. St. Ingbert muss sich derzeit keine Sorgen machen“, ist er sich sicher: „Hier geht man mit der Zeit“. Und der Handel und Gewerbe e.V. wird das weiter unterstützen. Ganz nach dem Motto: „Hundert Jahre Zukunft“.

Unter diesem Banner stehen auch die Feierlichkeiten zum hundertjährigen Bestehen. Vor der Ingobertusmesse wird am Abend des 3. Oktober (Tag der Deutschen Einheit) mit geladenen Gästen im geschlossenen Rahmen das 100-jährige Bestehen des Vereins H&G gefeiert.

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