Hilfe für Benin Eine Toilette für jede Großfamilie in Kikélé

St. Ingbert/Kikélé · Die durchweg praktischen Projekte des landesweit aktiven Vereins Perspektiven für Benin kommen gut voran.

 Übergabe der Toilettenanlage 7 an eine der Großfamilien.

Übergabe der Toilettenanlage 7 an eine der Großfamilien.

Foto: Nabiou Soumanou

Fast jede Familie in Kikélé im westafrikanischen Benin betreibt eine kleine Landwirtschaft für die Eigenversorgung. Dabei spielt der Maisanbau eine wichtige Rolle. Ein Großteil der Maisernte wird als Mehl verwandt. Zum Mahlen des Maises müssen die Einwohner derzeit bei jedem Wetter bis zu sieben Kilometer zu Fuß nach Bassila oder Manigri laufen, da in Kikélé selbst keine Maismühle zur Verfügung steht.

Um den Menschen in Kikélé das Leben weiterhin zu erleichtern, haben zwei Sponsoren aus St. Ingbert eine Mühle und in Co-Finanzierung mit der Bauunternehmung ETS World Building (Bassila) den Bau eines für die Müllerarbeiten nötigen Gebäudes gespendet. Das Projekt „Toiletten für Kikélé“, das der St. Ingberter Verein Perspektiven für Benin im vergangenen Jahr begonnen hat, geht gut voran. Nach der Fertigstellung von fünf öffentlichen Toilettenanlagen hat der Verein den Bau von privaten Toiletten für alle Großfamilien geplant, von denen bereits zwölf ganz fertig gestellt sind. Mit einem stattlichen Zuschuss hat das saarländische Bildungsministerium dabei mitgeholfen. Weitere zwölf Toiletten, vom Verein allein finanziert, stehen kurz vor der Fertigstellung. Ziel des Vereins ist es nach eigenen Angaben, jeder der rund 70 Großfamilien in Kikélé eine Toilettenanlage mit zwei Kabinen und Waschgelegenheit zur Verfügung zu stellen, damit niemand mehr seine Notdurft irgendwo im Freien verrichten muss und damit die Gesundheit anderer und die Umwelt schädigt. Wie bei allen Projekten, wenn möglich, müssen die Familien eine Eigenleistung erbringen: Gerne schachten sie die Grube ihrer eigenen Toilette aus und erarbeiten sich somit ihren Fortschritt teilweise selbst. Dadurch sehen sie die Toiletten nicht nur als Geschenk an und pflegen sie auch diesem Grunde auch besser, berichtet ein Vereinssprecher weiter.

Die Toiletten sind so begehrt, dass bereits weitere Familien mit dem Vorbereiten der Gruben schon begonnen haben, um unbedingt bei der nächsten Etappe des Toilettenbaus dabei zu sein. Jetzt bot die beninische Organisation Amour et Vie, die sich unter anderem für die Gesundheit im Land einsetzt, dem St. Ingberter Verein an, den Bau weiterer Toiletten mit einem Zuschuss von 25 Prozent zu unterstützen, weil sie dieses Projekt als sinnvoll, nutzbringend, nachhaltig und somit als besonders förderungswürdig erachtet. Allerdings hat der Verein derzeit nicht die notwendigen finanziellen Mittel, um dieses attraktive, jedoch befristete Angebot annehmen zu können. Dann besäßen schon ungefähr die Hälfte der Familien von Kikélé eigene Toiletten. Die beiden Vorsitzenden des Vereins, die St. Ingberter Waltraud Latz und Hans Peter Thiel, garantieren, dass jeder Cent einer Spende zu hundert Prozent in das Projekt in Kikélé fließt.

 Eine der Maismühlen, die für Kikélé angeschafft wurden.

Eine der Maismühlen, die für Kikélé angeschafft wurden.

Foto: Nabiou Soumanou

Weitere Infos über den Verein gibt es im Internet: www.pfb-benin.de

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