Verdi Verdi setzt dem Kreiskrankenhaus ein Ultimatum

HOmburg/St. Ingbert · Die Gewerkschaft kritisiert den Personalstand auf der Intensivstation und fordert die Geschätfsführung auf, bis 15. April mehr Pflegekräfte einzustellen.

 Intensivpatienten benötigen eine besondere Versorgung. Die sei am Kreiskrankenhaus aufgrund von Personalnotstand nicht gegeben. 

Intensivpatienten benötigen eine besondere Versorgung. Die sei am Kreiskrankenhaus aufgrund von Personalnotstand nicht gegeben. 

Foto: dpa/Patrick Seeger

Laut der Gewerkschaft Verdi und den Pflegekräften des Kreiskrankenhauses im benachbarten St. Ingbert gebe es auf der Intensivstation einen Personalnotstand. In einer Pressemitteilung erklärt Verdi, man habe sich im Auftrag der Pflegekräfte bereits Anfang Dezember an den Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses, Thorsten Eich, gewandt und eine Mindestbesetzung von fünf Pflegekräften für den Frühdienst, vier Pflegekräften für den Mittagsdienst und vier für den Nachtdienst gefordert. Das Ultimatum sei bis zum 15. April zu erfüllen.

„Sollte dieser Personalmindestschlüssel für die Intensivstation im Kreiskrankenhaus in St. Ingbert ab dem 15. April 2018 nicht täglich garantiert werden, müssen Betten geschlossen und abgemeldet werden. Ansonsten wird von den dort Beschäftigten niemand mehr aus seinem Frei in den Dienst kommen, niemand mehr eine planmäßige Überplanung akzeptieren, niemand mehr Kollegen anrufen, um sie für einen Dienst zu gewinnen. Gleichzeitig forderten die Beschäftigten ihren Betriebsrat auf, die gesundheitsgefährdenden Dienstpläne abzulehnen“, so Michael Quetting, Gewerkschaftssekretär.

Zur Zeit gibt es auf der Intensivstation 14 Betten, 12 werden belegt. Pflegekräfte berichten Verdi, es gebe Schichten, in denen zwei Kräfte acht Intensivpatienten zu versorgen hätten. „Dies ist eine gefährliche Pflege“, so Quetting, und die Arbeit sei mit dieser Anzahl von Beschäftigten nicht zu bewältigen. Außerdem kritisiert Quetting, dass die Krankenhausleitung zwar beabsichtigt habe, Mitte Januar ein Gespräch mit den Beschäftigten zu suchen, man aber davon „jetzt offensichtlich wieder Abstand genommen hat“.

Thorsten Eich sagt auf Nachfrage der SZ, dass die Geschäftsführung „zu keiner Zeit erklärt oder auch nur gezeigt hat, dass sie von einem Gespräch mit den Beschäftigten der Intensivstation Abstand nimmt“. Ein Gesprächstermin zwischen der Pflegedienstleitung, deren Beschäftigten, dem Ärztlichen Direktor, dem Betiebsratsvorsitzenden und der Geschäftsführung habe erst vor Kurzem abgeschlossen werden können. Eine Einladung zu einem Gespräch sei bereits vor dem Jahreswechsel erfolgt. Ultimaten stünden nicht zur Besprechung an.

Außerdem sei die Behauptung, die Intensivstation sei pro Schicht lediglich mit zwei Pflegekräften besetzt, von Seiten der Geschäftsführung nicht nachvollziehbar, so Eich abschließend.

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