Waldschäden in St. Ingbert Starkregen verwüstet St. Ingberter Wald

St. Ingbert · Die Unwetter haben in den Forstrevieren viele Schäden angerichtet. Diese müssen erfasst und peu à peu beseitigt werden.

 Die Wassermassen haben sich – nach dem Prinzip des geringsten Widerstands – ihren Weg durch den Wald gebahnt.

Die Wassermassen haben sich – nach dem Prinzip des geringsten Widerstands – ihren Weg durch den Wald gebahnt.

Foto: Michael Weber

Große Furchen in den Waldwegen, abgerutschte Hänge und umsturzbedrohte Bäume. Die Unwetter der vergangenen Tage haben nicht nur im St. Ingberter Stadtgebiet große Schäden angerichtet sondern auch eine Spur der Verwüstung im St. Ingberter Forst hinterlassen. Denn auch der Wald konnte die Wassermassen nicht annähernd so schnell aufnehmen, wie sie vom Himmel kamen. Schäden, die die Saarforst-Mitarbeitern jetzt peu à peu beseitigen müssen.

Betroffen sind nach Angaben des Saarforsts Waldgebiete im ganzen Saarland. Neben den Forstrevieren um Beckingen, Wadern, Nohfelden und Kleinblittersdorf, eben auch die Reviere um St. Ingbert, in denen starke Schäden zu verzeichnen sind. Genaue Angaben zum Ausmaß der Zerstörungen in den einzelnen Gebieten könne man zu diesem Zeitpunkt noch nicht machen. Wie Joachim Stelzer vom Fachbereich Waldbewirtschaftung und Naturschutz bei Saarforst erklärt, sei die Schadensaufnahme noch nicht abgeschlossen. „Die Revierleiter würden zwar angehalten auch eine Kostenschätzung abzugeben“, sagt Stelzer, doch ohne von einem Fachunternehmen begleitet zu werden, die für die Reparatur der Waldwege beauftragt werden, gestalte sich die Schätzung für die Förster als äußerst schwierig. Er geht aber davon aus, dass die Schadensaufnahme in den nächsten Tagen abgeschlossen wird.

Ebenso sicher ist er, dass die Unwetterschäden in dieser Form alles andere als normal sind. „Es gibt immer wieder Wege, die dem Regen nicht standhalten“, sagt Stelzer, „aber in der Häufung wie in diesem Jahr, hat es schon eine Einmaligkeit.“ Ähnlich sieht es auch Förster Michael Weber, der Schäden diesen Ausmaßes in den sieben Jahren als Revierleiter St. Ingbert Süd bisher nicht kannte: Normaler Regen kann vom Waldboden aufgenommen werden, aber der Platzregen war so gewaltig, dass das Wasser nicht versickern konnte.“ Und sich stattdessen – nach dem Prinzip des geringsten Widerstands – seinen Weg gebahnt hat. Die Eigenheit seines Reviers habe dazu geführt, dass viele Wege stark erodiert wurden. „Das Revier St. Ingbert Süd besteht zu 70 Prozent aus Hängen“, sagt Weber. Die Schäden, sagt er, sind aber nicht großflächig, sondern „meist klein parzelliert“.

 An vielen Orten im Wald hat das viele Wasser tiefe Furchen in die Forstwege gegraben.

An vielen Orten im Wald hat das viele Wasser tiefe Furchen in die Forstwege gegraben.

Foto: Michael Weber
 Der Gehnbach ist so angeschwollen, dass er jede Menge Treibgut mitgerissen hat.

Der Gehnbach ist so angeschwollen, dass er jede Menge Treibgut mitgerissen hat.

Foto: Michael Weber
 Die Wassermassen haben sich in Sturzbächen eine Schneise durch den Wald gezogen.

Die Wassermassen haben sich in Sturzbächen eine Schneise durch den Wald gezogen.

Foto: Michael Weber

Bevor die Wege freigeräumt und die Schäden nach und nach beseitigt werden, erstellen er und seine Mitarbeiter bei ihrer Schadensaufnahme eine Prioritätenliste und unterteilen sie in Kategorien. „Die wichtigsten Schäden müssen sofort behoben werden, und dann, Zug um Zug die anderen“, sagt Stelzer. Dabei bestehe das Risiko, dass die aufgerissenen Wege im Falle eines weiteren Starkregens noch größeren Schaden nehmen. In diesem Falle würden sich die Kosten für die Sanierung erheblich erhöhen. Dabei sei schon jetzt klar, dass die Kosten für die Sanierung der Wege die jährlich veranschlagten Wegebaumittel des Saarforsts übersteigen.

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