VHS Rohrbach/Hassel Unterwegs mit dem Förster im Wald

Rohrbach · Die VHS Nebenstelle Rohrbach/Hassel hatte zu einer Exkursion in die „Rohrbacher Au“ mit Michael Weber eingeladen.

 Den Ameisenhaufen im Wald fanden besonders die kleinen Teilnehmer der VHS-Exkursion spannend.

Den Ameisenhaufen im Wald fanden besonders die kleinen Teilnehmer der VHS-Exkursion spannend.

Foto: Dieter Strobel

Den Wald in seinen zahlreichen Facetten lernten die Teilnehmer der Exkursion mit Michael Weber (Revierleiter St. Ingbert Süd) kennen. Die VHS-Nebenstelle Rohrbach/Hassel hatte eine Exkursion in die ‚Rohrbacher Au’ angeboten. Der Dozent betreut den Staatswald Süd sowie den Wald der Kommune St. Ingbert. Themen wie Waldbewirtschaftung, der Wald als Freizeitort, Müll im Wald, Waldklassenzimmer, Waldruhestätte, Waldbaden, Klimawandel und seine Schäden im Wald streifte Michael Weber und beantwortete zahlreiche Fragen der Teilnehmer.

St. Ingbert habe einen relativ gesunden Waldbestand in erheblichem Umfang mit alten Bäumen, Mischwälder prägen das Bild. Etwa 20 Prozent der Waldfläche seien aus der Holzbewirtschaftung herausgenommen, um dort eine natürliche Waldentwicklung zu ermöglichen. Es werden nur so viele Bäume gefällt wie nachwachsen können. 100 Hektar Wald bedeuten hinsichtlich der Nachhaltigkeit viel Sauerstoffproduktion, Rückhalt von vielen Litern Wasser, Staubfilterung, Bindung von Kohlendioxid und den Rohstoff Holz, der in vielen Produkten Verwendung findet. Die momentane Holzknappheit wurde angesprochen und erklärt. „Dachlatten sind dreimal so teuer“, beschwert sich ein Teilnehmer.

Der Klimawandel (heiße Sommer) sei im Wald vielfach sichtbar: Die Blätter verdursten, sie sondern einen Schleim ab, der Baum kann sogar „Sonnenbrand“ bekommen, ist nicht mehr lebensfähig. Das vermehrte Auftreten des Borkenkäfers bringt Fichten zum Absterben. Viele Baumarten wurden unterwegs an Merkmalen erklärt, wie hoch ihr Nutzen für Mensch und Natur ist und wo sie herkommen. Wenn sich das Klima verändert, müsse reagiert werden bei der Anpflanzung der Baumarten. In diesem Zusammenhang stellte der Förster die Frage in den Raum, welches die Baumart der Zukunft sei, die beim Klimawandel überleben könne.

Viele Funktionen unseres Waldes wurden angesprochen: In ihrer Freizeit nutzten zurzeit mehr Bürger den Wald, Radfahrer und Wanderer, „da muss man lernen, gegenseitige Rücksicht zu nehmen“, so viele Teilnehmer. „Es liegt viel mehr Müll im Wald, das schädigt den Wald“, so Maximilian (5), für den das Thema ‚Müll im Wald’ ein wichtiges Anliegen ist. Emily (9) interessierte, was ein Waldklassenzimmer ist und wo eines entstehen könnte: „Wo eine gute verkehrsmäßige Anbindung ist, das wäre in der Rohrbacher Au günstig“, so der Revierleiter. Zum angesprochenen Thema Waldruhestätte konnte Michael Weber informieren: „Hinter unserem St. Ingberter Waldfriedhof wird diese Stätte geplant“. Ebenso wurde Waldbaden angesprochen und kurz erklärt. Wussten Sie, dass „die Kommunikation der im Wald enthaltenen Terpene mit unserem Immunsystem für Abbau von Stress sorgt?“ Das sei nur ein Aspekt bei den Übungen des Waldbadens.

Neuanpflanzungen, nachdem altes Nadelholz gefällt worden war, würden von Forstgehilfen immer wieder ausgedünnt, damit wertvolle Hölzer wie die Elsbeere Licht haben und wachsen können, denn viele „Pioniergehölze“ wachsen von selbst. Die Funktion von Holzverschlägen und Schutzvorrichtungen vor Rehverbiss wurde erklärt. Wo die Ameisen bauen und wie sie leben, war auch ein Thema. Michael Weber zeigte mit Hilfe eines Taschentuchs, das er auf dem Ameisenhügel legte, wie man eine verstopfte Nase freibekommen kann. Auch Fragen nach den Markierungen an Bäumen wurden erklärt. Das Fazit des Revierleiters: eine aufmerksame, angenehme Gruppe, vom Kind bis zum Senior.

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