Unsterbliche Melodien und viel Applaus

St. Ingbert. Am Samstagabend fand in der Stadthalle St. Ingbert ein Konzert des neu eingekleideten Männergesangsvereins Josefstal statt, das die Zuschauer mit Film- und Musicalmelodien bestens unterhielt. Mit der Musik aus "Exodus", einem Film, der von der Flucht europäischer Juden nach Palästina handelt, begann der Auftritt. Für die Filmmusik gab es 1961 einen Oscar

St. Ingbert. Am Samstagabend fand in der Stadthalle St. Ingbert ein Konzert des neu eingekleideten Männergesangsvereins Josefstal statt, das die Zuschauer mit Film- und Musicalmelodien bestens unterhielt. Mit der Musik aus "Exodus", einem Film, der von der Flucht europäischer Juden nach Palästina handelt, begann der Auftritt. Für die Filmmusik gab es 1961 einen Oscar. Eva Sandschneider, die charmant durch das Programm führte, hätte der Filmmusik von "Derrick", die von den Männerstimmen interpretiert wurde, solch eine Ehrung auch gewünscht. Denn immer freitags schauten Millionen diese Serie. Die Musicals "Les Misérables" von Claude-Michel Schönberg und "Das Phantom der Oper" von Andrew Lloyd Webber hatten beim Auftritt einen besonderen Stellenwert, gab es doch jeweils mehrere Stücke aus den Werken. Zu Webber konnte die Moderatorin angesichts der Musikfülle nur Folgendes sagen: "Cats war phänomenal, Evita sensationell, Starlight-Express genial, aber Das Phantom der Oper ist unerreicht." Stefan Röttig als Phantom wurde stimmgewaltig von Eva Sandschneider unterstützt. Später tauschte er die weiße Phantom-Maske mit einem grauen Bart und den eleganten schwarzen Umhang mit Bauernkleidung und brachte als Tewje, der Milchmann, das Publikum zum Lachen. "Wenn ich einmal reich wär" aus "Anatevka" war nicht nur hörens- sondern auch sehenswert, und so mancher vor der Bühne sang begeistert mit. Überhaupt schien es nach zwei Jahren wieder Zeit gewesen zu sein für ein Konzert des MGV. Der Saal war nach hinten geöffnet worden, damit noch zusätzliche Stuhlreihen Platz fanden. "Es gibt wohl kaum eine Musik weltweit, die so zwischen U- und E-Musik angesiedelt ist, wie die aus ,My fair lady'", so Eva Sandschneider. Und den Unterhaltungswert stellte gleich Hugo Müller unter Beweis, als er im Zylinder bat, ihn "pünktlich zum Altar" zu bringen. Viele Melodien sind weltbekannt und nicht mehr aus der Musiklandschaft wegzudenken, das gilt auch für eine Reihe von Filmmusiken. Thomas Ruppert übernahm den Part von Balou aus dem Dschungelbuch, scharrte mit seinem Rücken nach Bärenart an der Wand der Stadthalle und hatte die Lacher direkt auf seiner Seite.Von Sopranistin Eva Sandschneider wurde "My heart will go on" aus dem Film "Titanic" gefühlvoll interpretiert, genau wie dies die Sänger des Chores bei ihrer Premiere von "Spiel mir das Lied vom Tod" taten. Es sind schöne Melodien, die im Film dramatische Szenen umrahmten und so gleichzeitig Entsetzen und Entzücken hervorriefen.

Die Gäste sparten nicht mit Beifall und waren auch nach Rühmanns Schlaflied noch putzmunter. Damit hatte Dirigent Hans-Dieter Kuhn sein Ziel erreicht, und auch Vereinsvorsitzender Walter Wack sah nach diesem Konzert seinen Wunsch erfüllt, "dass es hoffentlich etwas anderes war, als im ersten oder zweiten Programm Fernsehen zu schauen".

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