Neubau am Uniklinikum Nächster Neubau ist offiziell eröffnet

Homburg · Am Mittwoch ist an der Uniklinik der Kombibau Rechtsmedizin/Pathologie in Dienst gestellt worden. 20 Millionen Euro hat er gekostet.

 Seit Mittwoch haben das Institut für Rechtsmedizin und das Institut für Allgemeine und Spezielle Pathologie am Homburger Uniklinikum auch ganz offiziell ein neues, gemeinsames Zuhause.

Seit Mittwoch haben das Institut für Rechtsmedizin und das Institut für Allgemeine und Spezielle Pathologie am Homburger Uniklinikum auch ganz offiziell ein neues, gemeinsames Zuhause.

Foto: Thorsten Wolf

Wenn es um Neubauten und deren Einweihung geht, dann spielt das Homburger Universitätsklinikum samt Campus der medizinischen Fakultät im Saarland ganz vorne mit. Erst Ende Januar wurde anlässlich des Neujahrsempfangs der Komplex der neuen Inneren Medizin (I-Med) offiziell seiner Bestimmung übergeben, am Mittwoch nun folgte quasi auf dem Fuße der Kombi-Neubau für die Institute der Rechtsmedizin und der Pathologie. Rund 20 Millionen Euro wurden investiert, um beiden Häusern eine bauliche und inhaltliche Zukunftsperspektive zu bieten. Entstanden ist die Idee, beide Institute unter einem gemeinsamen Dach unterzubringen, nachdem die alte Rechtsmedizin dem zweiten Bauabschnitt der I-Med hatte weichen müssen und die Pathologie zustätzlich zur Sanierung anstand. So griff die Formel „Aus Zwei mach Eins“, auch vor dem Hintergrund von Kosteneffizienz und der Möglichkeit, Synergien zwischen den beiden Institutsbetrieben zu generieren.

Professor Wolfgang Reith, der ärztliche Direktor des Universitätsklinikums, nannte es in seiner Eröffnung der kleinen Feierstunde im neuen Hörsaal des Kombigebäudes „gelungen, dass beide Institute nun in einem Haus vereint sind. Es gibt kurze Wege, alles ist unter einem Dach.“ Die offizielle Einweihung des neuen Kombigebäudes, faktisch in Betrieb genommen wurde es schon im Herbst des vergangenen Jahres, sei ein weiterer, wichtiger Schritt in die Zukunft, war sich Reith sicher, „nicht nur für das Universitätsklinikum, sondern auch für die Universität des Saarlandes.“

Deren Präsident, Professor Manfred Schmitt, nannte den Neubau aus Sicht von Studium und Lehre ein „Highlight im universitären Alltag, gerade für unsere Studierenden der Humanmedizin und der Zahnmedizin.“

Was wurde nun für die 20 Millionen Euro tatsächlich geschaffen, was steckt hinter den Begriffen „Pathologie“ und „Rechtsmedizin“? Die Pathologie befasst sich als Teilbereich der Medizin mit der Beschreibung und Diagnose von krankhaften Vorgängen und Zuständen im Körper. Dabei unterscheidet man, und das findet sich auch in der Institutsbezeichnung, zwischen der Allgemeinen und der Speziellen Pathologie. Erstere befasst sich – vereinfacht beschrieben – mit der allgemeinen Krankheitslehre, zweitere mit speziellen Krankheiten der Organe.

Beim Institut für Rechtsmedizin handelt es sich um die Disziplin, die die meisten medizinischen Laien auf eine Profession beschränken: die rechtsmedizinische Leichenschau (Obduktion) und die damit verbundene Klärung von Todesursache, Todesart, Opferidentität und Todeszeitpunkt bei Verstorbenen. Tatsächlich umfasst die Rechtsmedizin allerdings noch zahlreiche weitere Bereiche. Ein häufiger Irrtum, gerade befeuert durch Krimi-Fiktion: Es sei ein Pathologe, der solche rechtsmedizinischen Obduktionen im Auftrag von Staatsanwaltschaften oder Gerichten durchführt. Diese Form der Leichenschau ist tatsächlich Rechtsmedizinern vorbehalten. Richtig ist aber auch: Ebenfalls Pathologen können eine Leichenschau durchführen, allerdings unter anderen Vorzeichen, vornehmlich zur Klärung von zum Tode führender Erkrankungen, bei vorliegendem Einverständnis der Angehörigen.

Was nun bei diesen beiden vereinfachten Definitionen klar wird: Dass die beiden Institute jetzt unter einem Dach agieren, schafft in einigen Bereichen Synergien – ein Umstand, den auch Saar-Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) in ihren Grußwort betonte. Und: „Der Neubau erfüllt auch berechtigte Wünsche, Wünsche in konzeptioneller und organisatorischer Hinsicht. Das kompakte Bauwerk hat drei oberirdische Vollgeschosse und eine zurückgesetzte Technikzentrale. Kurze Wege, innovative Ausstattung und optimierte Prozesse ermöglichen effektives Arbeiten, Forschen und Lehren am Standort hier in Homburg.“ Auf rund 3400 Quadratmetern Nutzfläche seien Technikräume, Obduktionsbereiche und Labore für Rechtsmedizin und Pathologie entstanden, skizzierte Bachmann den Neubau. „Und hinzu kommen ein Hörsaal, ein Mikroskopiersaal und Räume für Archive und Verwaltung.“ Mit dem Neubau werde die Medizinische Fakultät der Saar-Uni weiter gestärkt. Und auch die Attraktivität des Universitätsklinikums als Zentrum der Hochleistungsmedizin werden sich weiter erhöhen und seine Bedeutung über die Landesgrenze hinaus weiter gestärkt.

Vor diesem Hintergrund machte Bachmann aus Sicht der Landesregierung deutlich, dass man auch weiterhin bauliche Maßnahmen am Homburger Universitätsklinikum und auf dem Medizin-Campus fördern werde.

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