„Uni vor Ort“ beschäftigt sich mit der Zabernaffäre

St Ingbert · In der Reihe „Uni vor Ort“ lädt die Katholische Erwachsenenbildung Saarpfalz (KEB) am Donnerstag, 7. November, zum Vortrag mit Dias zum Thema „Die Zabernaffäre“ (1913/1914) mit Hans-Joachim Kühn von der Universität des Saarlandes ein.

Im Herbst 1913 kam es in dem elsässischen Städtchen Zabern/Saverne zu Beschimpfungen elsässischer Rekruten durch preußische Militärs, die von der lokalen, demokratisch gesinnten Presse aufgegriffen wurden und sich zu einer politischen Affäre entwickelten. Aus elsässischer Sicht ist die Affäre Zabern bemerkenswert, weil sie das Ende der realpolitischen Zusammenarbeit zwischen elsässischen Abgeordneten und deutschen Zivilbehörden war. Dabei hat das obrigkeitsstaatliche deutsche Regime provoziert, dass sich die Elsässer als "Franzosenkopf" fühlten. Die Bedeutung des Falls für die deutsche Geschichte liegt in der Brandmarkung des Übergewichts der Militärs vor den zivilen Behörden und der Reichsleitung, im Widerstand gegen die preußische Vorherrschaft in Deutschland zugunsten eines föderativen Systems. Die Haltung Kaiser Wilhelms II. zeigt den autoritären und antidemokratischen Charakter des Regierungssystems in Deutschland. Der Vortrag findet im KEB-Konferenzraum, Karl-August-Woll-Straße 44 St. Ingbert, ab 19.30 Uhr statt.

Gebühr: drei Euro.

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