Umwerfende Show in der Eisenberghalle
Hassel. In St. Ingbert und seinen Stadtteilen sind in dieser Session ja schon einige Kappensitzungen über die Bühne gegangen. Insofern war das, was am frühen Samstagabend in Hassel begann und erst weit nach Mitternacht endete, auf den ersten Blick nichts Besonderes - wäre da nicht diese einzigartige Atmosphäre gewesen
Hassel. In St. Ingbert und seinen Stadtteilen sind in dieser Session ja schon einige Kappensitzungen über die Bühne gegangen. Insofern war das, was am frühen Samstagabend in Hassel begann und erst weit nach Mitternacht endete, auf den ersten Blick nichts Besonderes - wäre da nicht diese einzigartige Atmosphäre gewesen. Alle Akteure auf der Bühne steckten unglaublich viel Herzblut in ihren Auftritt, wie es selten der Fall ist. Logisch, dass der Funke beim Publikum schnell übersprang.
Die Gruppe Latzegallis von der Dudweiler Karnevalsgesellschaft Grüne Nelke, die erstmals in Hassel zu Gast war, brachte die Stimmung mit ihrem Auftritt nach der Pause auf den Siedepunkt. Eingeheizt hatten dem Publikum zuvor vor allem Franziska Tobae, Thomas Oster, die Schwollekepp und vor allem Elferratspräsident Rudi Anstadt. Die junge Franziska brach mit ihrer Bütt eine Lanze für die Jugend. "Uns Teenis muss man nur besser kenne, wir sind viel besser als ihr menne" behauptete die Zwölfjährige immer wieder und lieferte ein Beispiel nach dem anderen. "Keiner außer mir tut kapiere, wie man selbst geschützte CDs kann kopiere." Denn schließlich gilt: "Die Erwachsenen sagen, dass sie immer nur das Beste für uns wolle - also müssen sie einsehen, dass sie das auch bezahle solle."
Thomas Oster, der in feinster Malocher-Montur auf die Bühne kam, warnte davor, sich jemals von seiner Frau wegen eines verstopften Abflusses aus der Dusche locken zu lassen. Zu schnell könnten sich Muffen und Dichtungen in dunklen Körperöffnungen verirren. Unterhaltsam ist das nur für diejenigen, die es erzählt bekommen. Schorsch Seitz sprach alle Saarland-Patrioten an.
Die Schwollekepp, die im Vorjahr einen viel umjubelten Blödel-Auftritt als Zwerge feierten, schlüpften diesmal aus einem Regenwurm in Strumpfhosen hinein, wobei sie sich jeweils ein Bein mit dem Nebenmann teilten und mit ihrem Tanzauftritt den Garden Konkurrenz machten. Der Beifall, mit denen die Garden- und Showtänzer, Büttenredner oder Sänger belohnt wurden, war aber nicht nur höflich, es war tosender Applaus, auf den zahlreiche Raketen und Zugaben folgten, was einerseits den Zeitplan sprengte, andererseits aber auch niemanden störte. Als das Männerballett mit der Zugabe seiner Zauberer-Nummer durch war, ging es auf 1 Uhr zu und das, obwohl Bauchredner Mathias Rach, der zuvor auftreten sollte, aus gesundheitlichen Gründen zu Hause bleiben musste. Nicht genug bekommen konnte das Publikum vom Showtanz der Juniorengarde oder vom Männerballett, die mit ihren Schwarzlicht-Shows faszinierten.
Wenn es die Hasseler auch nur annähernd schaffen, die ausgelassene Stimmung bis zum Umzug am Fastnachtsdienstag zu retten, dann wird auch dieser Nachmittag zu einem unvergesslichen. Und wenn die Mund-zu-Mund-Propaganda im Ort funktioniert, dann ist die Eisenberghalle im nächsten Jahr rappelvoll. Die zahlreichen freien Plätze trübten aber nur den optischen Eindruck. Wie 2014 der Programmablauf genau aussehen wird, kann heute noch niemand sagen. Dass aber Elferratspräsident Rudi Anstadt wieder singen wird, dass Schwollekepp und Garden perfekt vorbereitet sein werden, gilt als sicher. Anstadt hatte im Vorjahr mit Michel Telós Hit "Ai Se Eu Te Pego" leichtes Spiel, war aber erleichtert, dass er es diesmal mit "Don't You Worry Child" der Swedish House Mafia wenigstens Englisch singen durfte.
Auf einen Blick
Das Publikum in der Hasseler Eisenberghalle begeisterten: Die Mini-, Jugend-, Junioren- und Aktivengarden mit ihren Garde- und Showtänzen, das Tanzmariechen Ela, Franziska Tobae und Thomas Oster aus Oberwürzbach in der Bütt, Sitzungspräsident Rudi Anstadt mit seiner Moderation und Gesangseinlagen, die Formation Schwollekepp, die Latzegallis aus Dudweiler, Schorsch Seitz, die Gruppe Frauenpower, das Männerballett und natürlich das DJ-Team Wolfgang und Frank. obe
