Mit ABC-Zug Süd des Saarpfalz-Kreises Feuerwehr übt in Hassel einen Chemieeinsatz

Hassel · Ein kniffliges Übungsszenario haben die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr St. Ingbert bewältigt. Wie die Feuerwehr berichtet, hatten die Kräfte des Löschbezirks Hassel an einem Übungsabend die Grundschule in Hassel angefahren.

 Spezialkräfte der Feuerwehr übten einen Einsatz an der Grundschule in Hassel einen Chemieeinsatz.

Spezialkräfte der Feuerwehr übten einen Einsatz an der Grundschule in Hassel einen Chemieeinsatz.

Foto: Günther Schwan/Feuerwehr

Bereits bei der Anfahrt war realer Feuerschein und eine Rauchentwicklung zu erkennen. Simuliert wurde durch die Lagedarstellung ein Brand im Keller der Schule. Diesen bewältigten die Übungsteilnehmer standardmäßig nach Vorschrift.

Doch dann änderte sich die Lage der Übung, wie die Feuerwehr weiter erläutert. Der Angriffstrupp unter schwerem Atemschutz stellte bei den Löscharbeiten fest, dass gefährliche Chemikaliengebinde – teilweise ausgelaufen - verteilt auf dem Boden im Keller liegen. Diese Lageänderung führte zum zweiten Teil des Szenarios.

Ein Einsatzszenario mit gefährlichen Stoffen ist für einen Löschbezirk alleine nicht handhabbar, so der Pressesprecher der Feuerwehr, Florian Jung. Daher seien die Spezialisten des ABC-Zuges Süd des Saarpfalz-Kreises zum Einsatz gekommen. Dieser Zug besteht aus Kräften der Freiwilligen Feuerwehren aus St. Ingbert, Blieskastel und Mandelbachtal. Zum Einsatz kommen die Spezialkräfte um atomare, biologische oder chemische Gefahren aufzuklären und abzuwehren. Für die Abwehr von chemischen Gefahren sind die Spezialkräfte mit Chemieschutzanzügen ausgestattet. So können Gefahrstoffaustritte eingedämmt und die Stoffe aufgefangen werden. Bei der Aufnahme der Stoffe und dem Verpacken sind die Kräfte speziell gefordert, da es jederzeit zu Reaktionen von ausgetretenen Laugen und Säuren kommen kann. Eine weitere Herausforderung stellt die abschließende Dekontamination der Beteiligten dar. In einer speziellen Wanne werden die Kräfte fachmännisch gereinigt, damit es nicht zu einer Verschleppung der Kontamination und zu einer Ausbreitung des Gefahrstoffs kommen kann.

Die zwei Einsatzkräfte unter den Vollschutzanzügen übten im dunklen Keller das Verpacken der gefährlichen Stoffe. Dies gestaltet sich grundsätzlich schwierig, da mehrere Paar Handschuhe übereinander getragen werden müssen. Dennoch müssen filigrane Arbeiten mit den Händen durchgeführt werden. Nach rund 20 Minuten war der Einsatz beendet. Es folgte die aufwendige Reinigung, die unter realen Bedingungen bis zu zehn Minuten dauern kann.

Nicht nur die beiden Feuerwehrleute in den Anzügen hatten ihre Aufgabe. Die etwa 60 Feuerwehrleute auf dem Schulhof koordinierten den Einsatz, richteten einen abgesperrten Sicherheitsbereich ein, stellten Einsatzmaterial bereit, leuchteten den Bereich aus oder sorgten sich um das Management der Atemschutzgeräte.

Florian Jung, Pressesprecher der Feuerwehr: „Ein ABC-Einsatz ist immer material-, personal- und zeitintensiv. Ziele der Übung waren die löschbezirksübergreifende Zusammenarbeit. Das Arbeiten unter den Schutzanzügen sowie deren An- und Ausziehen und die Abläufe drumherum. Diese Abläufe wurden bei der Übung erfolgreich trainiert.“

 In ihren Chemieschutzanzügen untersuchten die Feuerwehrleute bei einer Übung in der Grundschule in Hassel den „Gefahrenstoff“.  

In ihren Chemieschutzanzügen untersuchten die Feuerwehrleute bei einer Übung in der Grundschule in Hassel den „Gefahrenstoff“.  

Foto: Günther Schwan/Feuerwehr
 Spezialkräfte der Feuerwehr übten einen Einsatz an der Grundschule in Hassel einen Chemieeinsatz.

Spezialkräfte der Feuerwehr übten einen Einsatz an der Grundschule in Hassel einen Chemieeinsatz.

Foto: Günther Schwan/Feuerwehr

Die Kräfte des ABC-Zuges der Feuerwehr führen monatlich eine gemeinsame Übung durch. Diese findet abwechselnd in den beteiligten Gemeinden statt.

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