Handball TV Niederwürzbach stürzt den Tabellenführer

Merchweiler/Niederwürzbach/St. Ingbert · Der TV Niederwürzbach beendet die Serie des HC Dillingen/Diefflen. SGH St. Ingbert verliert in letzter Sekunde.

 St. Ingberts Jaroslav Dobrovodsky tankt sich hier gegen die HSV-Abwehr durch.

St. Ingberts Jaroslav Dobrovodsky tankt sich hier gegen die HSV-Abwehr durch.

Foto: Klos Horst/Foto: Horst Klos

Not macht erfinderisch, auch beim TV Niederwürzbach. Der hatte am Samstagabend unter anderem ohne seinen Mittelblock-Abwehrspieler Maximilian Bölke den Tabellenführer HC Dillingen/Diefflen in der Würzbachhalle empfangen. Der HCDD hatte seit dem 14. Dezember nicht mehr verloren – die längste Serie dieser Art der gesamten Handball-Saarlandliga. Klare Vorzeichen also für einen deutlichen Sieg des Favoriten? Denkste! In der Anfangs-Viertelstunde funktionierte die typische 6:0-Abwehr der Hausherren nicht wie gewohnt. Also baute der TVN kurzerhand um. Und plötzlich lief vor knapp 100 Zuschauern alles wie geschmiert. David Leffer „auf die Eins“ zu stellen, sollte sich als guter Schachzug erweisen. „Sie waren verunsichert und haben Fehler gemacht. Wir haben das ausgenutzt“, erzählt Marcus Eschenbaum, Kapitän und Abwehrchef des TV Niederwürzbach. Nach 7:9-Rückstand ging seine Mannschaft durch den zehnfachen Torschützen Johannes Leffer zur Pause mit 17:14 in Führung.

Zweiter Schachzug war der Einsatz von Tobias Deutsch, der im Kader den Platz von Stefan Dreßler einnahm. „Was der gemacht hat: Wahnsinn! Er hat ein super Spiel gemacht, das Spiel seines Lebens“, schwärmte Eschenbaum für die Leistung seines Schlussmanns. Zwischen 25. und 41. Minute kassierte Deutsch nicht einen Gegentreffer. „Da waren wir top-motiviert, richtig heiß. Und dann haben wir sie geschnappt“, scherzt der TVN-Kapitän weiter. Innerhalb dieser Phase enteilte der Gastgeber auf 21:14. Am deutlichen 30:22-Erfolg gab es nichts mehr zu rütteln. Und auch das Thema Abstiegskampf dürfte sich durch diesen Heimsieg ein für alle Mal erledigt haben. Bei noch sechs ausstehenden Spielen hat der TV Niederwürzbach (Platz 7) acht Punkte Vorsprung auf den viertletzten HC Schmelz.

Die zweite extrem bittere, weil so knappe Niederlage in Folge gab es für die SGH St. Ingbert am Sonntagabend. Schon vor zwei Wochen musste sie sich dem Tabellenvierten HSG DJK Nordsaar 27:28 geschlagen geben. Im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten HSV Merzig/Hilbringen kam es noch bitterer. In der St. Ingberter Ingobertushalle stand es zum Ende der regulären Spielzeit nach sehr ausgeglichenem Spielverlauf 23:23. Nur ein direkter Freiwurf der Gäste trennte die SGH von einem Punktgewinn. Doch Merzigs bester Torjäger, Rückraumspieler David Pfiffer, nahm sich den Ball und verwandelte ihn zum viel umjubelten Sieg für den neuen Tabellenführer. Bis zur 59. Minute führte St. Ingbert noch mit einem Tor (23:22). In Überzahl konnten sie den Sack jedoch nicht zumachen. Bester Werfer der SGH, die nun den sechsten Platz der Saarlandliga belegt, war Rückraumspieler Jaroslav Dobrovodsky (5).

Der TV Merchweiler konnte seine Negativ-Serie beim Auswärtsspiel in der Ignaz-Roth-Halle in Zweibrücken nicht beenden und hat seine vierte Niederlage hintereinander kassiert. Beim SV Zweibrücken 2 verlor der Tabellenachte 24:27 (14:16). Ausgerechnet SV-Linkshänder Philipp Meiser, der nächstes Jahr für die Panther spielen wird, war mit seinem Mannschaftskameraden Fabian Naumann der beste Torschütze der Partie. Meiser schenkte seinem zukünftigen Klub sieben Tore ein.

Tore für die SGH St. Ingbert: Jaroslav Dobrovodsky (5), Jens Ehrich (4), Hendrik Rolshausen (4/3), Michael Bauer (3), Juraj Urban (3), Philip Forster (2), Sven-Malte Hoffmann (2)
Tore für den TV Merchweiler: Tobias Ranft (5/2), Thorsten Dillbaum (4), Lars Schlicker (4), David Dorscheid (3), AlexandeR Wolfram (3), Tobias Bernardi (2), Lars Zimmer (2), Florian Denk (1/1)
Tore für den TV Niederwürzbach: Johannes Leffer (10/2), Nils Lauer (7), Thorsten Bas (3), Kevin König (3), David Leffer (3), Philipp Leffer (3), Sebastian Spang (1)

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