Trockenheit Die Stadt kann noch auf Regenwasser zurückgreifen

St. Ingbert · Strahlender Sonnenschein und blauer Himmel. Das wir den Herbst bei so warmen Temperaturen genießen konnten, ist lange her. Aber das herrliche Wetter hat auch seine Kehrseite: Seit Wochen bleibt der Regen aus.

 Auch an der Gustav-Claus Anlage ist die Trockenzeit nicht spurlos vorbeigegangen. Der Wasserstand des Grossbachs ist gesunken und die Wiese ausgetrocknet.

Auch an der Gustav-Claus Anlage ist die Trockenzeit nicht spurlos vorbeigegangen. Der Wasserstand des Grossbachs ist gesunken und die Wiese ausgetrocknet.

Foto: Selina Summer

Ohne das Wasser haben es die Pflanzen sehr schwer, Landwirte kämpfen mit geringen Ernten, die Erträge sind gering und die Preise für Gemüse steigen. Private Gartenbesitzer kämpfen mit denselben Schwierigkeiten. Viele Haushalte haben inzwischen leere Regentonnen, manche greifen in der Not auf teures Leitungswasser zurück.

Auch die öffentlichen Grünflächen in der Stadt St. Ingbert sind von der Trockenheit betroffen. Auf Frischwasser greift man hier jedoch selten zurück. Die Stadtgärtnerei verfügt zum Glück über ein Regenrückhaltebecken, das genügend Ressourcen zur Verfügung stellt, um alle anfallenden Gießarbeiten zu decken. Den Rasen wässert man dennoch nicht. Das wertvolle Nass bleibt den Blumenbeeten sowie den in diesem und im vergangenen Jahr gepflanzten Bäumen vorbehalten. So verschwenderisch wie mancher Privathaushalt geht die Biosphärenstadt mit ihren Ressourcen nicht um.

„Der Rasen kann auch mal trockenfallen“, erklärt Gärtnermeister Albrecht Breyer von der Stadtgärtnerei. „Der bei uns typische Mischrasen regeneriert sich schnell wieder.“ Dann ist es eben mal gelblich. Im nächsten Jahr wächst er grün wie zuvor. Begrünte Sportplätze sind in St. Ingbert von den Vereinen in Eigenregie bewässert. Die Beregnungsanlagen fallen also nicht ins Aufgabengebiet der Stadtgärtnerei.

Erst bei besonders starker Verschmutzung des Rückhaltebeckenfilters, wie er im Herbst durch fallendes Laub zustande kommen kann, greift man auf das Frischwasser zurück. „Dann läuft es bei uns wie bei allen anderen auch. Aber das kommt wirklich selten vor“, berichtet Breyer. Wenn es dann doch mal so weit ist, muss Jahreszeitbedingt ohnehin weniger gegossen werden als im Sommer. Und auch in diesem trockenen Jahr ist das Regenwasser im Rückhaltebecken noch nicht ganz aufgebraucht. Die Füllmenge von circa 300 000 Liter bietet den städtischen Pflanzen einen ausreichend großen Wasservorrat. Insgesamt verfügt St. Ingbert über 25 Regenrückhaltebecken im Stadtgebiet.

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