Träume vom Urlaub Im Januar schon vom Sommer träumen

St. Ingbert / Homburg · Derzeit werden die Weichen für den Jahresurlaub gestellt. Auch wenn der Trend zum Heimaturlaub geht, Kreuzfahrten und Fernreisen sind weiterhin beliebt.

 Schnorcheln im seichten Meerwasser, das wär’s jetzt. Im Januar darf man schon mal vom Sommer träumen.

Schnorcheln im seichten Meerwasser, das wär’s jetzt. Im Januar darf man schon mal vom Sommer träumen.

Foto: Christine Maack

Eigentlich ist der Januar ein fader Monat, die Feste sind vorbei, man stellt fest, dass man viel zu viel gegessen hat – kalt und trüb ist es draußen auch noch. Aber man wird ja noch träumen dürfen.

Zum Beispiel von Strand und Meer, von einem Cocktail auf einer Hotelterrasse oder gar auf dem Deck eines Kreuzfahrtschiffes mit Blick ins schäumende Kielwasser. Ach, da kommt Sehnsucht auf. Und der graue Januar wird mit einem Schlag gleich viel schöner.

Wie die Reiseveranstalter bestätigen, ist der Januar der Monat, in dem sich die Wahl des Urlaubsziels verfestigt, denn die Urlaubspläne in Firmen und Betrieben sind gemacht und damit darf ein wunderbarer Teil des Urlaubs beginnen, nämlich die Sichtung der Kataloge oder der Internet-Angebote und damit natürlich auch die Vorfreude.

Wo geht’s nun 2020 hin? Der Trend geht zum Heimaturlaub, 2020 wird wohl wieder ein Rekordjahr in Folge sein, betont der Deutsche Tourismusverband. Was daran liegt, dass die Sommer in den vergangenen Jahren in Deutschland wärmer und länger wurden, was die Nord- und Ostseeküste attraktiver macht. An einer Aufstockung der Bettenzahl und der Neueröffnung mehrerer Hotels kann man dies leicht ablesen. Besonders im Luxussektor haben Sylt und die Ostseebäder noch einmal zugelegt. Deutschland sei für Deutsche nun mal das Urlaubsland Nummer eins, gefolgt von Spanien, Griechenland und Österreich, so der Deutsche Tourismusverband weiter.

„Sehr gut“ sei der Jahresanfang bisher gelaufen, freut sich Jessica Ortega vom St. Ingberter Reisebüro Mettendorf. Vor allem die noch laufenden Frühbucherrabatte seien stark nachgefragt. Wer hier noch unentschlossen ist, sollte sich jedoch beeilen. Für begehrte Urlaubsdestinationen ständen schon jetzt kaum noch freie Plätze zur Verfügung, wie Manuela Welker vom Homburger Reisebüro Sonnenklar betont. „Auf Mallorca, auf den Aida-Schiffen und in manchen begehrten Ferienclubs wie Aldiana ist für diesen Sommer kaum noch etwas zu bekommen. Was zu einigermaßen günstigen Preisen auf dem Markt war, ist schon weg“, so die Reiseexpertin.

Trotz des sich verstärkenden Trends zum Heimaturlaub, die St. Ingberter scheinen die Ferne zu mögen. „Aktuell haben wir wieder viele, die Fernreisen buchen“, erklärt Jessica Ortega. Die Urlaubsziele seien dabei „querbeet“. Vor allem Thailand, Bali, die USA und die Karibik seien wieder gefragt. Doch auch Klassiker wie Mallorca, Ägypten und die Türkei würden weiterhin stark nachgefragt.

Riesiger Beliebtheit erfreuen sich laut Ortega und Welker nach wie vor die Kreuzfahrten. „Kreuzfahrten werden extrem früh gebucht und ganz bewusst geplant, auch finanziell. Oft wird ein Jahr darauf hin gespart“, so Welker. Bei näherer Betrachtung und beim Preisvergleich würden viele Kunden feststellen, dass sie bei einer Kreuzfahrt oftmals das bessere Preis-Leistungsverhältnis bekämen als in einem Hotel. Und wer einmal eine Kreuzfahrt gemacht habe, der komme immer wieder, „das sind Wiederholungstäter“.

Was aber hat sich gegenüber 2019 geändert? Man spüre schon den Wegfall des großen Anbieters Thomas Cook, der bekanntlich in die Insolvenz ging, so Welker. Das habe eine deutliche Verknappung des Angebots zur Folge, denn viele ehemalige Cook-Vertragshotels würden jetzt ohne Großveranstalter im Rücken ihre Angebote auf Buchungsplattformen selbst vermarkten und seien damit aus dem Pool der großen Reiseveranstalter herausgefallen.

 Die einen fahren in die Berge, für die anderen gehören versteckte Buchten und klares Meerwasser, wie hier an der Cote d’Azur, zum Urlaubsfeeling.

Die einen fahren in die Berge, für die anderen gehören versteckte Buchten und klares Meerwasser, wie hier an der Cote d’Azur, zum Urlaubsfeeling.

Foto: Christine maack

Und was ist mit Klimaschutz und der im vergangenen Jahr so stark verkündeten „Flugscham“ der Deutschen? Das, so sagen die beiden Reiseexpertinnen aus St. Ingbert und Homburg, sei kein Thema bei den Kunden. Gerade einmal an drei Kunden könne Ortega sich erinnern, bei denen das ein Thema gewesen sei. Auch Welker gibt zu bedenken: „Die Kunden, die in ein Reisebüro kommen, kommen ja, weil sie gerne verreisen wollen, und nicht, weil sie eine Reise als unmoralisch empfinden.“

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