Traditionen schließen Premieren nicht aus

Rentrisch · Ein Weihnachtskonzert lebt von Traditionellem, das sollte auch diesmal, beim Konzert des Musikverein Rentrisch nicht anders sein. Dennoch gab es eine neue Note, hineingetragen von Mirco Oswald. Es war sein erstes Weihnachtskonzert als Dirigent beim MVR.

 Der Musikverein Rentrisch spielte erstmals unter Mirco Oswald das Weihnachtskonzert. Foto: Cornelia Jung

Der Musikverein Rentrisch spielte erstmals unter Mirco Oswald das Weihnachtskonzert. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Der Musikverein Rentrisch hatte am Sonntag zum alljährlichen Weihnachtskonzert in die Pfarrkirche Heilige Familie Rentrisch eingeladen. Dieser Auftritt ist alljährliche Tradition, und doch gab es Neues. Denn es war das erste Weihnachtskonzert, dass der neue Dirigent Mirco Oswald bestritt. Daniel Paul, der bis zur Amtsübergabe die Geschicke des Großen Orchesters leitete, hatte hinter den Pauken Platz genommen. Mitwirkende waren auch das Blechbläserensemble (Leitung: Matthias Schößer), das nicht nur Klassisches von Pachelbel und Händel, sondern auch Modernes wie "Frosty the Snowman" oder die "Amboss Polka" zu Gehör brachte.

Mit der musikalischen Früherziehung (Leitung: Andrea Meyer) stellten sich die jüngsten Akteure des Musikvereins mit "Wir machen heut Musik" vor, gefolgt vom Nachwuchsensemble (Leitung: Helmut Heilmann), das mit "The first Noël", "What a wonderful world" oder auch "The Pink Panther" schon ein paar Noten mehr spielen konnte. Das Saxofonensemble (Leitung: Malika Picart) stellte sich mit dem "Te-Deum-Prélude" von Marc-Antoine Charpentier , der französischen Volksweise "Les anges de nos campagnes" sowie unter anderem dem aus England stammenden "Mary's boy child" dem Publikum vor.

Vom Großen Orchester ist man sehr gute Leistungen gewöhnt, Mirco Oswald hat sich mit dem Verein auf die Fahnen geschrieben, das musikalische Angebot für junge Musiker deutlich zu verbessern. Das begann schon mit dem Ruf der Gäste aus der Pause. Keine Fanfare, kein Gong, nein, "Oh du Fröhliche" begleitete die Zuhörer an ihre Plätze. Nach der Konzertouvertüre von "Die Allgäuische", Wittrocks "Lord Tullamore" mit irischen Weisen, gab es vollkommen ungewohnte Klänge für ein weihnachtliches Konzert. Das Stück "Fnugg Blue" des Norwegers Øystein Baadsvik, das mit "Schneeflocke" übersetzt wird, ließ auf sanfte Töne hoffen. Was dann mit Solo-Tubist Rocco Ivan Funaro, einem professionellen Orchestermusiker, zelebriert wurde, war aber alles andere als das. Am Anfang hörte man irritiert auf die ungewohnten Töne mit gleichzeitigem "Gesang" des gebürtigen Neapolitaners, was wie das Stimmen des Instruments anmutete. Doch das Spiel wurde zunehmend amüsant und war durchaus hörenswert.

Das gefiel auch dem Publikum, das sich wohl in Zukunft auch auf andere, experimentelle Musik freuen darf. "Als ich hier anfing, brauchten wir Bass. Wie Sie hörten, haben wir nun Bass", so Oswald. Mit einer Auswahl aus dem Musical "Starlight Express" und dem Medley "All you want for christmas" verabschiedete sich das Orchester.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort