Thiel: „Unwürdiges Spiel auf dem Rücken der Bürger“

St Ingbert · Die SPD-Ortsratsfraktion fordert im Gefolge der jüngsten Besichtigung ein Gutachten über den genauen Zustand und die Verwendungsmöglichkeiten der Tischtennishalle. Bis dieses vorliege, solle der Beschluss über den Abriss der Halle ausgesetzt werden.

 Die ehemalige Tischtennishalle hat auf nicht wenige Besucher bei einem Ortstermin vor wenigen Wochen zumindest auf den ersten Blick noch einen guten Eindruck gemacht. Foto: Cornelia Jung

Die ehemalige Tischtennishalle hat auf nicht wenige Besucher bei einem Ortstermin vor wenigen Wochen zumindest auf den ersten Blick noch einen guten Eindruck gemacht. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Mit der Forderung nach einem Gutachten , das den tatsächlichen Zustand des Gebäudes ermitteln soll, hat sich die SPD-Ortsratsfraktion in der Debatte um die Tischtennishalle zu Wort gemeldet. Dem Ortsrat sei bei einem Ortstermin im April 2015 von der Verwaltung der Zutritt zur Halle mit Maschendraht und dem Hinweis verwehrt worden, es stinke in der Halle äußerst unangenehm, schreibt Fraktionsvorsitzender Siegfried Thiel in einer Pressemitteilung. "In der sich an die Ortsbegehung anschließenden Sitzung wurde von dem Verwaltungsmitarbeiter Alex Beck erläutert, dass nach dem derzeitigen Sachstand eine Vermarktung der Halle nicht mehr möglich sei und somit der Abriss der Halle am sinnvollsten erscheine." Aufgrund dieser Sachverhalte habe der Ortsrat bei Stimmenthaltung der SPD-Fraktion beschlossen, der Verwaltung den Abriss Tischtennishalle zu empfehlen. Für die SPD seien von außen an der Halle außer optischer Verschandlungen keine gravierenden Mängel an der Bausubstanz erkennbar gewesen.

Bei der Besichtigung der Halle am 18. August präsentierte sich die Halle, die jahrelang leer stand und nicht belüftet war, in ihrem Innern in einem überraschend guten Zustand. Und von lästigen Gerüchen war in der Halle nichts zu merken. "Es ist ein unwürdiges Spiel um die Tischtennishalle, das auf dem Rücken der Bürger ausgetragen wird", so Siegfried Thiel. Er fordere daher, den Abrissbeschluss für die Halle auszusetzen, bis auf der Grundlage belastbarer Daten eine sachgerechte Entscheidung über das Schicksal der Halle getroffen werden könne. Hierzu soll die Verwaltung möglichst schnell ein Gutachten über die Tragfähigkeit der Halle erstellen lassen sowie Sanierungsaufwand und Abrisskosten ermitteln. Zudem müssten etwaige vertragliche Verpflichtungen gegenüber dem Voreigentümer offengelegt und aufgezeigt werden, wie realistisch es ist, einen solventen Investor für die Halle zu finden, der bereit ist, diese so zu betreiben, dass die Wohn- und Parkumgebung keine Beeinträchtigung erfährt beziehungsweise wie eine sanierte Halle gleicher Weise für eigene städtische Zwecke genutzt werden kann.

Thiel weist darauf hin, dass die von der Kommunalaufsicht an den Oberbürgermeister ergangene Weisung, den vom Stadtrat gefassten Abrissbeschluss zu vollziehen, all diese Punkte nicht berücksichtige. Sie beruhe einzig und allein auf der formalen Richtigkeit des Beschlusses und lasse dessen wirtschaftliche Sinnhaftigkeit gänzlich außer Betracht. Die Weisung verliere ihre Wirkung, wenn sich die Beteiligten auf das von der SPD vorgeschlagene Verfahren einigen würden. "Eines sollte aber von vornherein klar sein: In ihrem jetzigen Zustand kann die Halle auf Dauer nicht verbleiben. Aber ein Abriss der Halle darf nur als Ultima Ratio in Betracht gezogen werden", meint Thiel.

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