Termine bestimmen Alltagsgeschäft

St Ingbert · Holger Hansen folgt im St. Ingberter Rathaus kommissarisch auf Reinhard Bläs, der als Finanzreferent zum saarländischen Städte- und Gemeindetag gewechselt ist. Hansen weiß als Leiter des Geschäftsbereiches Hauptverwaltung, dass er es künftig nicht immer allen recht machen kann. Zum Ausgleich mach der 48-Jährige in seiner Freizeit gern Musik.

 Holger Hansen in seinem Büro im St. Ingberter Rathaus. Foto: Peter Gaschott/Stadt St. Ingbert

Holger Hansen in seinem Büro im St. Ingberter Rathaus. Foto: Peter Gaschott/Stadt St. Ingbert

Foto: Peter Gaschott/Stadt St. Ingbert

Holger Hansen ist der neue Leiter des Geschäftsbereiches Hauptverwaltung bei der Stadt St. Ingbert , zumindest kommissarisch. Sein Vorgänger Reinhard Bläs ist als Finanzreferent zum saarländischen Städte- und Gemeindetag gewechselt. Bläs war rund 26 Jahre bei der Stadtverwaltung. Schon zu Oberbürgermeister Winfried Brandenburgs Zeiten war Bläs dessen Büroleiter. Später war er im Finanzmanagement eingesetzt und begleitete maßgeblich die Umstellung des Finanzwesens in der St. Ingberter Verwaltung. Zur derzeitigen Situation sagte Stadtpressesprecher Peter Gaschott im Gespräch mit unserer Zeitung: "Es handelt sich zunächst um eine Abordnung Bläs' zum Städte- und Gemeindetag, angelegt auf sechs Monate." Deswegen sei Hansen zunächst kommissarischer Leiter. Wie es danach weitergeht, sei derzeit unklar. "Wir gehen aber mal davon aus, dass die Stelle nicht ausgeschrieben wird, möchten da aber niemandem vorgreifen", so Hansen und Gaschott gleichermaßen. Letztlich sei die Besetzung der Stelle dem Oberbürgermeister vorbehalten. Die Wahrscheinlichkeit sei jedoch groß, dass Hansen auch dauerhaft der Leiter der Hauptverwaltung bleibe.

Bisher war Hansen Bläs' Stellvertreter und Leiter im Bereich IT. Der 48-Jährige besuchte die Fachhochschule für Verwaltung, bevor er im Oktober 1988 begann, bei der Stadt St. Ingbert zu arbeiten.

Über seine neue Aufgabe sagt er lächelnd: "Es ist jetzt halt keiner mehr da, den man fragen kann." In den drei Jahren zuvor, wenn er Bläs vertreten habe, habe er ihn um Rat fragen können. Außerdem seien manche Dinge in dieser Zeit natürlich nicht auf den Tisch gekommen, die er jetzt unter Umständen zum ersten Mal zu bearbeiten habe.

Zudem weiß Hansen, dass er mit Übernahme dieses Amtes mehr im "Fokus" steht als vorher. "Ich habe mehr mit Politik und Personal zu tun - seien es Probleme, Veränderungen, Versetzungen." Und er weiß genau: "Das ist der Job, in dem man am meisten zwischen den Stühlen sitzt." Hansen sieht sich als "Puffer zwischen Stadtrat, Oberbürgermeister und Politik" - und dabei gelte es, die Interessen der Verwaltung zu vertreten. Hansen: "Ich werde versuchen, den Politikern klar zu machen, dass Politik Politik ist und Verwaltung eben Verwaltung." Er weiß aber auch: "Man kann es nicht jedem Recht machen." Er sei sich im Klaren darüber, dass er mit irgendeinem immer anecken werde.

Zum Schwerpunkt seiner Arbeit sagt er: "Jeder Stelleninhaber setzt den Schwerpunkt sicher ein bisschen anders." Reinhard Bläs sei aus dem Finanzbereich gekommen, er selbst käme aus dem Organisationsbereich. "Ich werde mich also unter anderem der kommunalen Zusammenarbeit widmen. Dabei geht es um elektronische Akten, es gilt, Abläufe zu verbessern." Er versuche, die Sachen, die er im Bereich IT und Organisation angepackt habe, auch weiterzuführen. "An manchen Stellen sollten beispielsweise dringend Abläufe gestrafft werden."

In seinen Bereich als Leiter der Hauptverwaltung fallen Personal und Organisation, die zentralen Dienste, die Öffentlichkeitsarbeit, die EDV, Vereine, Sport und Städtepartnerschaft sowie das Justiziariat.

"Natürlich muss ich auch ein Auge auf die wichtigen Projekte wie die Baumwollspinnerei haben. Da war ich allerdings auch schon vorher in einer entsprechenden Arbeitsgruppe." Auch der MINT-Campus sei laut Hansen derzeit ein interessantes Projekt. Zudem komme natürlich das Alltagsgeschäft dazu, bei dem man teilweise "von Terminen überrollt" werde. Hansen: "Die Termine bestimmen das Alltagsgeschäft." Es gelte außerdem, Anträge von Fraktionen zu bearbeiten, Sitzungen vorzubereiten, aufzupassen, dass die Geschäftsordnung eingehalten würde.

Zum Ausgleich spielt der geschiedene Hansen in seiner Freizeit gern Basketball und macht gemeinsam mit seinem 16-jährigen Sohn Musik .

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