Am Nikolaustag fand in der Höcherberghalle in Bexbach die Saarlandmeisterschaft im karnevalistischen Tanz statt. Mit dabei auch Tanzmariechen und Paartänzer der Dengmerter Narrezunft. Bereits zur Sessionseröffnung zwei Wochen zuvor kündigte deren Präsident Markus Seel an, dass man mehrere heiße Eisen für Erfolge in seinen eigenen Reihen hätte. Und die wurden so geschmiedet, dass beispielsweise beim Tanzpaar Luisa Welsch und Michael Winter ein Titel daraus wurde. Und was für einer. Mit 427 Punkten wurden sie Saarlandmeister, und das, obwohl sie erst seit März gemeinsam tanzen. Luisas ehemaliger Tanzpartner Peter Beck, der nun der Trainer der beiden ist, tanzte früher gemischte Garde und Schautanz in Merzig und tanzte Luisa zuliebe im Paar, deren Traum schon immer die Teilnahme an Wettkämpfen war. Dieser Wunsch sollte sich aber erst mit dem "Neuen", Michael Winter , erfüllen. Er kennt Luisa bereits seit über zehn Jahren und war auf der Suche nach einer Tanzpartnerin. Denn der 32-Jährige Saarlouiser, der früher Ballett tanzte, turnte und auch Fußball spielte, wollte nicht mehr soweit zum Training zu seinen Vereinen in Bellheim und Plankstadt fahren, obwohl er dort sehr erfolgreich war. Badischer Meister, Sechster bei den deutschen Meisterschaften oder deutscher Vizemeister sind nur einige der Titel, die er im Paar oder in der gemischten Garde einheimste.

Seit drei Jahren lag er Peter Beck in den Ohren und fragte immer wieder an, ob er nicht mit Luisa Welsch zur Meisterschaft tanzen könne. Bei ihr passten Größe und Gewicht. Diesem Drängen wurde 2015 nachgegeben. Eine gute Entscheidung, denn auch für Beck stand fest, dass es im Saarland kein besseres karnevalistisches Tanzpaar gebe als Winter und Welsch. Doch ganz zufrieden ist Winter , obwohl Saarlandmeister, mit der Punktvergabe nicht: "435 bis 440 Punkte wären für das erste Jahr optimal gewesen." Wichtig sei aber, dass es reichte. Und dies, obwohl Winter zwei Wochen vor der Meisterschaft eine Operation hatte und in der Woche vor dem Wettkampf mit Fieber im Bett lag. "Das war eine enorme Belastung. Man muss schon sehr vernarrt in das Hobby sein, um so was zu machen. Aber wir sind total happy, wie alles läuft und hoffen nun, dass wir die DNZ auch bei den deutschen Meisterschaften repräsentieren können", so Winter , der im "normalen" Leben abseits der Bühne kaufmännischer Angestellter ist. Auf dem Weg zur DM liegen noch Qualifikationsturniere in Düren, Bexbach, Würzburg und Karlsruhe. Bis dahin stehen noch viele Einheiten mit extremem Dehnen, separatem Akrobatiktraining und Krafttraining auf dem Programm. "Wir haben keine Matten wie die Kunstturner. Das geht schon ganz schön auf die Gelenke. Das ist kein einfaches Rumhopsen mehr, sondern richtiger Leistungssport", sagt Winter . Auch die tollen Kostüme des Paares entwirft Winter selbst. Die St. Ingberter können die Titelträger bei der Prunksitzung der DNZ am 16. Januar in der Stadthalle sehen.

Von der DNZ waren bei den Saarlandmeisterschaften im karnevalistischen Tanz auch Juniorentanzmariechen Lilli Nonnweiler mit Platz elf von 21 Startern, Luisa Welsch mit dem dritten Platz bei den Aktiven Tanzmariechen sowie die Aktivengarde "Tanzcorps" mit Platz zwölf erfolgreich.