Städtisches Orchester Taktstock nach 30 Jahren weitergereicht
Rohrbach · Er fühlte sich im Orchester gleich gut aufgehoben: Anso Fiedler leitet jetzt das Städtische Orchester St. Ingbert und folgt damit Norbert Feibel.
105 Jahre besteht das Städtische Orchester St. Ingbert inzwischen. Von Anfang an mit sinfonischer Besetzung, also einer gemischten Gruppe Liebhabermusiker aus Bläsern und Streichern, aber auch ein Dirigent darf natürlich nicht fehlen. In den vergangenen 30 Jahren übernahm diese Aufgabe Norbert Feibel.
Musik ist aus dem Leben des gebürtigen St. Ingberters nicht wegzudenken. Bereits mit neun Jahren ging er zum Klavierunterricht. Die Orgel blieb sein Hauptinstrument, hinzu kamen außerdem Akordeon, Posaune, Gitarre und Bassgitarre. Von 1958 bis 1968 war er Organist in St. Konrad und von 1959 bis 1974 Mitglied verschiedener Bands als Organist und E-Bassist. Während seines Studiums der Pädagogik an der Peter-Wust-Hochschule in Saarbrücken absolvierte er gleichzeitig die Ausbildung zum Kirchenmusiker. Tätig war er unter anderem als Organist und Chorleiter des Katholischen Kirchenchores St. Johannes und Dirigent des Pfarrorchesters in Rohrbach. Als dieses schließlich mit dem Städtischen Orchester zusammengelegt wurde, blieb er den Musikern als Dirigent erhalten. Gemeinsam spielten sie zahlreiche Frühjahrs- und Herbstkonzerte sowie ausgewählte Veranstaltungen, beispielsweise die Begleitung des Musicals „Aida“ in der Stadthalle.
Inzwischen hat der Grund- und Hauptschullehrer zudem zahlreiche Kompositionen und Arrangements für den praktischen Gebrauch in verschiedenen Verlagen veröffentlicht. „Insgesamt über 1600 Stück“, wie er zu berichten weiß.
Nun, nach 30 Jahren gemeinsamer Vereineszeit, reicht er den Taktstock weiter. Seine Nachfolge tritt Anso Fiedler an. Der Fagottist des Staatstheaters wohnt selbst seit langem in St. Ingbert und begleitete das Städtische Orchester mehrfach als Solist. So auch beim diesjährigen Herbstkonzert. Norbert Feibel kennt er seit 25 Jahren. Schon oft haben sie zusammen musiziert und für Feibel lag nichts näher, als den Fagottisten für die Nachfolge seines Postens vorzuschlagen.
Auch gegen die übrigen Bewerber setzte sich Fiedler durch: Nach einer gemeinsamen Probe waren sich alle Vereinsmitglieder einig: Er ist der richtige Mann. „Ich fühlte mich hier im Orchester direkt gut aufgehoben“, berichtet er selbst. Norbert Feibel nimmt mit dem Herbstkonzert Abschied von der „leitenden Stelle“.
Die erste Hälfte des Veranstaltung wird er dirigieren, die zweite übernimmt Anso Fiedler. Dem Verein bleibt Feibel dennoch erhalten. Als Notenarchivar, ab und an als Schlagwerkspieler und natürlich mit fachkundigem Rat.
