SZ-Leserreporter Anwohner ärgert sich über laute Laubbläser in St. Ingbert

St Ingbert · Die lärmenden Geräte sollten nach Auffassung eines SZ-Lesers durch Besen ersetzt werden. Die Stadtverwaltung verneint das und führt Kostengründe an.

 Symbolfoto

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Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Mit einer gehörigen Portion Verärgerung hat sich vor wenigen Tagen ein SZ-Leser an unsere Redaktion gewandt. In seiner E-Mail, die ebenfalls an den städtischen Bauhof gerichtet war, äußerte er seinen Unmut über „ohrenbetäubenden Lärm“, der durch Laubbläser verursacht werde. Ganz konkret ärgert sich der Mann über die Nutzung der Geräte bei der Reinigung der gepflasterten  Parkplätze und Randsteine in der Slevogtstraße. Obwohl dort für sein Dafürhalten im Moment kaum Laub liege und nur wenig Grün über die Randsteine rage, werde es mit Schaufeln abgeschlagen und „von einem Mitarbeiter mit einem sehr lauten Laubbläser zusammen geblasen, anstatt dies mit den bereitstehenden Besen zu tun“.

Neben der Lärmbelästigung geht es dem E-Mail-Verfasser noch um einen anderen Punkt. „Obwohl sie wissen, dass durch die Laubbläser auch Kleinstlebewesen vernichtet werden, ordnen Sie immer wieder der Einsatz dieser unsäglichen Laubbläser in unserer Biosphärenstadt an“, richtet er seine Kritik an den Bauhof und weiter: „Das widerspricht dem Artenschutz, insbesondere jetzt im Frühjahr, indem das Leben erwacht. In Presseerklärungen verkündet die Stadt, sich dem Artenschutz verpflichtet zu fühlen, aber mit dem Einsatz der unsäglichen Laubbläser tut sie genau das Gegenteil.“ Deswegen fordert er die Verantwortlichen des Bauhofs auf, „endlich die Laubbläser abzuschaffen und mit dem Besen zu arbeiten“.

Auf SZ-Anfrage reagiert die Stadtverwaltung auf die geäußerte Kritik und teilt mit, dass bei der Reinigung mit einem Besen mit einem „deutlich erhöhten Personalaufwand gerechnet werden“ müsste, „was die Reinigungskosten massiv erhöhen würde“. Gereinigt werde in der Slevogstraße aufgrund von Bürger-Beschwerden über Verunreinigungen, die durch Bäume und Hecken auf städtischem Grund entstünden.

In der Vergangenheit sei Unkraut durch städtische Mitarbeiter abgeflämmt worden. Dies sei mittlerweile nach einer Beschwerde des E-Mail-Verfassers eingestellt worden. Stattdessen hätten in dem geschilderten Fall „Mitarbeiter das Unkraut manuell entfernt und im Nachgang die versiegelte Fläche mit dem Laubbläser gereinigt“. Die Beschwerde über den dabei entstehenden Lärm sei nach Mitteilung der Stadt bislang ein Einzelfall.

Bezüglich der Kritik, dass Kleinstlebewesen durch den Laubbläser-Einsatz gefährdet würden, teilt Pressesprecher Florian Jung mit, dass seitens der Stadt keine wissenschaftlich fundierte Auskunft zu erhalten sei. Er gehe aber davon aus, dass auf einer versiegelten und gepflasterten Parkplatzfläche keine reguläre Besiedlung, wie zum Beispiel auf einer Wiesenfläche, stattfinde.

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