Nachdem sich die oberen drei Ligen schon vor zwei Wochen in die Sommerpause verabschiedet haben, müssen die Fußball-Regionalligisten am Samstag noch einmal ran. Für den FC Homburg geht es im letzten Saisonspiel um 14 Uhr ins Fritz-Walter-Stadion zum 1. FC Kaiserslautern II. FCH-Interimstrainer Robert Jung setzt darauf, dass die Atmosphäre des Betzenbergs für Motivation bei den Spielern sorgt. Denn: Das Spiel selbst ist für beide Mannschaften bedeutungslos. "Ich denke, wenn ich in dem Stadion spielen darf, ist das Motivation genug", sagt der 69-Jährige. Jung weiß aber auch, dass es schwer werden dürfte. Besonders nachdem die meisten Spieler am Donnerstag vom neuen Trainer Jens Kiefer erfuhren, dass ihre Verträge nicht verlängert werden. Kiefer will keine Namen nennen: "Ich habe noch nicht mit jedem gesprochen, deshalb möchte ich dazu noch nichts sagen." Fünf Spieler haben noch einen Vertrag für die kommende Saison: Dennis Gerlinger, Andreas Gaebler, Emil Noll, Nino Lacagnina und Mannschaftskapitän André Kilian. Daneben werden nach SZ-Informationen höchstens drei weitere Spieler in Homburg bleiben. Giancarlo Pinna und Matteo Timpone sollen ein Angebot zur Vertragsverlängerung vorliegen haben. Die Zukunft von Mario Klinger scheint derzeit offen. Carsten Lutz wird sich dem Zweitligisten Karlsruher SC anschließen. Pascal Reinhardts Weg scheint zum FSV Mainz 05 zu führen. Auch Claudio Bellanave wird aus eigenem Antrieb den Verein verlassen, sein Ziel ist unbekannt. Kiefer hat auch schon einige Neuzugänge im Visier. So wird wohl Angelo Vaccaro zum FCH wechseln, der in der abgelaufenen Saison für den Drittligisten SV Elversberg stürmte.

Noch-Trainer Jung war bei den Gesprächen mit den Spielern dabei und er wird auch den Grün-Weißen weiter erhalten bleiben. Wie seine Position genau aussehen wird, ist noch nicht abschließend geklärt. Jung sagt: "Der Trainer legt Wert darauf, dass ich hier weitermache. Ich werde ihm natürlich nicht reinreden. Es ist klar, dass er der Chef ist. Er hat ganz klare Vorstellungen." Zu Jungs Aufgaben werden unter anderem "Spielbeobachtung und Scouting" gehören, wie er selbst mitteilt. Der alte und der neue Chef liegen offenbar auf einer Wellenlänge. "Wir sprechen dieselbe Sprache. Ich ticke ähnlich wie er, sonst würde das auch nichts bringen", sagt Jung. Nach der Saison geht es für den Trainerfuchs, der mit dem FCH in dieser Saison den Saarlandpokal gewann, erstmal in Urlaub. "Im Juni fahre ich mit meiner Frau für zwei Wochen an die Ostsee, später noch ein paar Tage nach Frankreich", erzählt Jung. Abhängig ist die Planung vom Fußball - wie bei ihm nicht anders zu erwarten. "Wenn etwas anliegt, bin ich natürlich da", sagt der positiv "Fußballverrückte".