KEB Saarpfalz Studienfahrt zu ältesten Kirchen der Region

St. Ingbert/Homburg · Zu einer Studienfahrt zu den ältesten Kirchen des Saarlandes lädt die Katholische Erwachsenenbildung Saarpfalz (KEB) am Samstag, 26. September, ein. Unter der Leitung des Architekten und Baudirektors i.R.

 Auch die Peterskirche in Merzig ist Ziel einer Studienfahrt der KEB Saarpfalz am 26. September.

Auch die Peterskirche in Merzig ist Ziel einer Studienfahrt der KEB Saarpfalz am 26. September.

Foto: Kreisstadt Merzig

Hans-Günther Marschall führt die Erkundungsfahrt nach Merzig, Mettlach und Kastel.

Die „romanische“ Pfarrkirche St. Peter in Merzig, der „Alte Turm“ in Mettlach sowie die Klause in Kastel sind im Hinblick auf die Bauforschung ganz besondere Objekte. Die Kirche St. Peter aus dem späten 12. Jahrhundert gilt als der bedeutendste romanische Bau des Saarlandes. In der wissenschaftlichen Literatur wurde das Bauwerk bisher aber nur am Rande erwähnt, weil es für viele offenen Fragen keine überzeugenden Antworten gab. Als Ergebnis der jüngsten Untersuchungen muss die Datierung revidiert werden: Das Bauwerk ist ein historisierender Neubau des 18. Jahrhunderts. Dies war eine kleine Sensation und sorgte für erheblichen Wirbel. Maßgeblich beteiligt bei den Untersuchungen war Hans-Günther Marschall, der die Fahrt leitet.

Der „Alte Turm“ in Mettlach ist der älteste erhaltene Sakralbau des Saarlandes. Er ist einer der wenigen erhaltenen ottonischen Bauten sowie eine baukünstlerische Leistung des europäischen Mittel-alters von hohem Rang. Als der letzte Rest der 1819 abgebrochenen Mettlacher Abteikirche St. Peter und Maria zählt er zu den Wahrzeichen des Landes. Das Bauwerk wurde um 990 als Grabkapelle für den Klostergründer, den heiligen Lutwinus, errichtet. Die Ursprünge der Klause in Kastel gehen auf das 13. Jahrhundert und die Kreuzzüge zurück. Damals wurden zwei Kammern in den Sandsteinfelsen gehauen, die an Golgatha erinnern sollten. Um 1600 wurde eine zweigeschossige Kapelle mit einer Verbindung zur oberen Felskammer errichtet. 1833 erhielt der spätere Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. die Ruine als Geschenk. In seinem Auftrag baute 1834/35 Karl Friedrich Schinkel eine Grabkapelle für Johann von Böhmen (später „Der Blinde“ genannt).

Schinkel nutzte den vorhandenen Rest des alten Bauwerks, ließ bunte Glasfenster einsetzen und baute eine Kapelle mit Drillingsarkadenfenstern und italienisierendem Glockengiebel darüber. Die Gebeine des Königs wurden in einen klassizistischen Sarkophag gebettet. 1945 wurden sie nach Luxemburg in die Krypta der Kathedrale Unserer lieben Frau gebracht, wo sie bis heute liegen. Im Reisepreis von 98 Euro sind die Busfahrt, Eintritte und Führungen sowie das Mittagessen eingeschlossen. Jugendliche bis 18 Jahre in Begleitung eines Erwachsenen zahlen 58 Euro. Zustiegsmöglichkeiten sind in Homburg, St. Ingbert und Saarbrücken.

Eine Anmeldung ist erforderlich bei der KEB, Karl-August-Woll-Straße 33 in St. Ingbert, Tel. (0 68 94) 9 63 05 16, E-Mail: kebsaarpfalz@aol.com

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