Streuber-Vortrag über den Postverkehr im 19. Jahrhundert

St Ingbert · Rund 30 Interessierte ließen sich den Vortrag von Hans-Otto Streuber bei den St. Ingberter Briefmarkenfreunden nicht entgehen: Der hatte sich die Besonderheiten beim grenzüberschreitenden Postverkehr ausgesucht.

Hans-Otto Streuber aus Zweibrücken hielt bei den Briefmarkenfreunden St. Ingbert und Umgebung einen posthistorischen Vortrag im Vereinslokal "Edelweiß". Als Thema hatte der Referent die Besonderheiten des grenzüberschreitenden Postverkehrs zwischen der Bayerischen Pfalz und Frankreich im 19. Jahrhundert gewählt. Das linksrheinische Gebiet der Pfalz einschließlich der saarländischen Gebiete des heutigen Saarpfalz-Kreises gehörten ab 1816 endgültig zum Königreich Bayern. In der Zeit davor wurde das Postwesen durch Thurn und Taxis betrieben, auch noch während der französischen Besetzung von 1796 bis 1814. Sobald das Gebiet jedoch bayerisch wurde, übernahm das Königreich sofort auch das Postwesen.

Folgerichtig wurden mit dem an die Pfalz angrenzenden Land Frankreich Verträge für die Postlinien, die Posttransporte und die Verteilung der Postgebühren geschlossen. Diese Verträge ersetzten die zuvor gültigen zwischen Frankreich und Thurn und Taxis . Der erste Vertrag kam 1822.

Er wurde 1847 durch den nächsten abgelöst, bevor 1873 das Deutsche Reich, dem Bayern nun angehörte, einen Vertrag für das gesamte deutsche Gebiet mit Frankreich schloss. Im Vertrag von 1822 wurden korrespondierende Poststationen festgelegt, über die der grenzüberschreitende Postverkehr geleitet wurde. Diese waren Landau und Wissembourg für die Pfalz und Homburg und Forbach für den saarpfälzischen Teil.

In diesen Postämtern wurde die Verteilung der Gebühren notiert und ein Laufregister aller Postsendungen geführt. Außerdem wurde hier ein Grenzübergangsstempel auf die Postsachen angebracht. 1847 kam eine neues Paar Postämter hinzu: Zweibrücken und Saargemünd.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort