Strammer Marsch mit Zusatz-Kilos

Hassel. Es ist 10.30 Uhr. "Antreten hinter dem RK-Heim!" Das bunte Treiben rund um das Haus der Reservistenkameradschaft Hassel auf dem Eisenberg hat ein Ende. Stabsfeldwebel der Reserve Alfred Höllisch ist zufrieden

Hassel. Es ist 10.30 Uhr. "Antreten hinter dem RK-Heim!" Das bunte Treiben rund um das Haus der Reservistenkameradschaft Hassel auf dem Eisenberg hat ein Ende. Stabsfeldwebel der Reserve Alfred Höllisch ist zufrieden. So viele Teilnehmer konnte er noch nie zum "Salzmarsch", dem von den Hasseler Reservisten ausgerichteten Leistungsmarsch zwischen 20 und 30 Kilometern begrüßen. 34 Reservisten und aktive Soldaten aus dem gesamten Bundesgebiet und Frankreich und ein Angehöriger der US-Army starten in Uniform und mit zehn Kilo Gepäck. 35 zivile Teilnehmer sind in Freizeitkluft gekommen. Nicht zu vergessen der 40-köpfige Organisationsstab aus Mitgliedern der RK Hassel und Spiesen-Elversberg. Nun kann es losgehen. Ich bin zwar Reservist, starte als passionierter Hobbyläufer aber schon seit Jahren in der zivilen Wertung. Ein Blick in die Menge: Mein schärfster Rivale der Vorjahre ist diesmal nicht dabei. 20 Kilometer, landschaftlich schön und läuferisch anspruchsvoll, 400 Höhenmeter, fünf Kontrollstationen liegen vor mir. Schon naht der erste Kontrollpunkt. Startkarte ausfüllen lassen und dann wieder los. Jetzt kommt die erste größere Prüfung, der Anstieg auf Lambertsberg und Franzosenkopf. Aber schon ist der Gipfel erreicht. Bergab, Richtung Niederwürzbacher Weiher, gilt es wieder Tempo zu machen. Ob ich die Strecke in 90 Minuten schaffe? In drei Trainingsläufen habe ich mich an die magische Zahl herangearbeitet, aber da gab es auch keine Kontrollstationen, die Zeit kosten... Was treibt eigentlich meist nicht mehr so ganz junge Zeitgenossen, an einem traumhaft schönen Wochenende solche Anstrengungen auf sich zu nehmen? Die einen wollen ihre Fitness unter Beweis stellen, zeigen, dass sie noch nicht zum alten Eisen gehören. Für die anderen geht's um die Geselligkeit, sie marschieren in Gruppen und unterhalten sich.Jetzt wird's ernst Station vier an der Autobahnabfahrt ist erreicht. Jetzt wird's ernst. Keine Seitenstiche. Der Verzicht auf Süßigkeiten in den vergangenen Wochen zahlt sich aus. Jetzt noch die letzte Anhöhe, schon geht es bergab, dem letzten Kontrollpunkt vor dem Ziel entgegen. Noch vier Kilometer über Asphalt, mehr oder weniger in der Sonne. Die Gelenke lassen grüßen, doch die Gefällstrecke muss genutzt werden. Schon naht die letzte Prüfung, der Eisenberg. Die Schulstraße kann plötzlich sehr lang sein... Aber schon sind es nur noch 200, noch 100 Meter. Noch einmal alle Kräfte mobilisiert. Da ist die Meldestation. Allgemeine Überraschung, man hat noch niemanden erwartet. Es ist 12:26 Uhr. Naja. Etwas schneller als 2008 war ich schon, aber mein gestecktes Ziel habe ich nicht erreicht. Vielleicht nächstes Jahr... Bald treffen die nächsten Läufer und Marschierer ein. Allmählich kommt rund um das RK-Heim Volksfeststimmung auf, schließlich wird hier und heute der saarländische "Tag der Reservisten" gefeiert. Ab halb vier spielt auch der Reservistenmusikzug Saarland. Kurz vor 17 Uhr heißt es: "Antreten zur Siegerehrung!" Stabsfeldwebel Alfred Höllisch und der Landesvorsitzende der Reservisten, Hauptmann der Reserve Johannes Niklas, nehmen die Siegerehrung vor. Oberst Otto Reiner, der Kommandeur des Landeskommandos Saarland, würdigte die Reservisten als "für die Bundeswehr unverzichtbar" und zeichnete den langjährigen Dirigenten Gefreiten der Reserve Erich Gingrich für seine Verdienste um die Entwicklung des Reservistenmusikzugs Saarland mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold aus. Fernand Leininger, Souvenir francais, erhält aus den Händen von Johannes Niklas das Ehrenabzeichen des Reservistenverbandes in Bronze.

Auf einen BlickErgebnisse des 23.Salzmarsches der RK Hassel: Militärische Teilnehmer 20 Kilometer: 1. Gefreiter der Reserve Gerhard Becker, RK Heiligenwald, 2:40 Stunden Militärische Teilnehmer 25 Kilometer: 1. Gefreiter Kevin Schemel, 1.Fallschirmjäger-Bataillon 261 Lebach, 3:13 Stunden Militärische Teilnehmer 30 Kilometer: 1. Gefreiter der Reserve Gerd Müller 3:54 Stunden Zivile Teilnehmer 20 Kilometer: 1. Stefan Jakobi RK Hassel 1:40 Stunden, 2. Alois Ohsik TV Oberwürzbach (2:15), 3. Heinz Hemmer TV 66 Rohrbach (2:20). Zivile Teilnehmerinnen 20 Kilometer: 1. Anja Wagner 2:45 Stunden, 2. Sandra Alla (2:52), 3. Birgit Weyer (2:56). stj

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