Stoff zum Denken und Diskutieren

Hassel. Der Hasseler Autor Peter H. Loibl hat ein Buch mit dem Titel "Gestern - Heute - Morgen/Gedichte - Metapher - Aphorismen" veröffentlicht. Es ist ein Sammelwerk seiner lyrischen Einfälle aus den letzten Jahren. Weisheiten, philosophische Gedanken und Gesellschaftskritik finden darin ebenso ihren Platz wie kurzweilige, humorvolle Texte

 Peter Loibl beim Lesen seines Gedichtbands vor dem gut bestückten Bücherregal in seinem Haus. Foto: Schütze

Peter Loibl beim Lesen seines Gedichtbands vor dem gut bestückten Bücherregal in seinem Haus. Foto: Schütze

Hassel. Der Hasseler Autor Peter H. Loibl hat ein Buch mit dem Titel "Gestern - Heute - Morgen/Gedichte - Metapher - Aphorismen" veröffentlicht. Es ist ein Sammelwerk seiner lyrischen Einfälle aus den letzten Jahren. Weisheiten, philosophische Gedanken und Gesellschaftskritik finden darin ebenso ihren Platz wie kurzweilige, humorvolle Texte. Einer seiner Leser kommentierte das Buch mit den Worten "Manchmal überforderst du den gesunden Menschenverstand", erzählt Peter Loibl. Und damit hat er nicht ganz Unrecht. Gerade Loibls philosophischere Texte, wie das Sinnieren über Leben und Tod, erfordern eine tiefe Auseinandersetzung mit der Materie. Überhaupt regt das Buch an vielen Stellen an, nachzudenken und Position zu beziehen. So auch bei der Thematik "Glaube an Gott", die sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht.Ein roter Faden im Buch, und zugleich im Leben des Autors. "Ich denke einfach, dass wir ohne Glaube unser Leben nicht leben können. Wir brauchen den Glauben als Bezugspunkt zur Orientierung", meint Peter Loibl und ergänzt: "Dabei habe ich überhaupt kein Problem mit Atheisten. Im Gegenteil! Viele von ihnen sind bessere Christen, als diejenigen, die sich selbst so nennen." Wieder ein philosophischer Gedanke, der zum Debattieren einlädt.Provokant, aber nie unangemessen oder beleidigend. Diese Eigenschaften zeichnen Loibls Schreibstil aus. So auch, wenn er auf die Thematik des Älterwerdens zu sprechen kommt. Fast erschrickt man vor der unbeirrbaren Sachlichkeit, mit der er Sätze wie "Bist du alt, hast du lange genug gelebt,( ),warten auch andere auf deinen Tod" schreibt. Dem gegenüber stehen Gedichte wie "Zärtlichkeit des Alters", die durchaus positiv auf das Alter blicken. Die unterschiedlichen Eindrücke zu dem Thema hat er bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Hospizdienst erworben. Dort erzählten ihm die Patienten teilweise erschreckende Dinge darüber, wie ihr naher Tod in der Verwandtschaft wahrgenommen werde, berichtet Loibl. Er selbst scheint für sein Alter noch unglaublich fit zu sein. Seine 83 Jahre sieht man ihm beim besten Willen nicht an. Zusammen mit seiner Frau sitzt er auf der Terrasse und genießt die letzten warmen Sonnenstrahlen des Jahres. Dabei nippt er an einem Glas Zitronenwasser und freut sich über einen Schmetterling, der auf der Hauswand sitzt. Jahrelang ist der Hasseler als Systemanalytiker in der Welt herumgereist und hat dabei Politikgrößen wie den König von Schweden getroffen. Auch privat war er stets viel unterwegs. Seine Frau und er bekommen ganz glänzende Augen, wenn sie von früheren Rucksacktouren durch Europa berichten. "Nicht selten haben wir uns bei diesen Wanderungen lautstark gestritten. Teilweise haben sich die Leute nach uns umgesehen. Sie befürchteten wohl, wir würden gleich aufeinander losgehen", erinnert sich Loibl. Danach habe sich dann meist einer zurückfallen lassen, beide hätten über das Gesagte nachgedacht. Am Ende fanden sie dann wieder zusammen, jeder um einen Blickwinkel reicher. Hier zeigt sich Loibls Grundthese. "Menschen müssen sich ergänzen", sagt er mit Nachdruck. "Nur so kann das Miteinander funktionieren." Bei ihm und seiner Frau scheint das Konzept aufzugehen. Ein solch inniges Verhältnis zwischen Eheleuten im Alter beobachtet man nur selten. Dass Loibl sich nun zur Veröffentlichung seiner Texte durchgerungen hat, sei zu großen Teilen auch der Verdienst seiner Frau.Gerade arbeitet Loibl an seinem zweiten Buch mit kurzen, philosophischen Essays. Lektorin ist übrigens seine Enkeltochter. Und die kennt ihren Opa ganz schön gut. Die sein Buch abschließende Metapher: "Lernen ist wie Schwimmen gegen den Strom. Hörst du auf, treibst du zurück!" kommentierte sie: "Sowas musste ja noch kommen, Opa." "Menschen müssen sich ergänzen. Nur so kann das Miteinander funktionieren." Peter H. Loibl

Auf einen BlickDas Buch "Gestern - Heute - Morgen/Gedichte - Metapher - Aphorismen" von Peter H. Loibl ist im Mauer-Verlag erschienen, kostet 16,80 Euro und umfasst 198 Seiten. Erhältlich ist es direkt beim Mauer-Verlag oder im Buchhandel. lis

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