Weihnachtsstimmung in Hassel Weihnachtsmarkt vom Winde verweht

Hassel · Weniger das Wetter selbst als die ständig wechselnden Prognosen bescherten der Veranstaltung eine enttäuschende Resonanz.

 Der Eindruck kann täuschen: Der Hasseler Weihnachtsmarkt litt am Samstag unter dem schlechten Wetter.

Der Eindruck kann täuschen: Der Hasseler Weihnachtsmarkt litt am Samstag unter dem schlechten Wetter.

Foto: Jörg Martin

Samstagabend gegen 18 Uhr auf dem Hasseler Marktplatz. Wo sonst an diesem Vortag des dritten Advents der Platz vor und um die Stände beim Weihnachtsmarkt brechend voll ist, sind in diesem Jahr maximal etwa ein Viertel bis ein Drittel an Menschen auszumachen. Auf der etwas überdimensioniert wirkenden Bühne, auf der im Laufe des Tages auch der Kuckuckschor Hassel, der Musikverein Rentrisch und die Orchestergemeinschaft „Musik verbindet“ auftraten, spielt gerade der Posaunenchor Kirkel „Stille Nacht, heilige Nacht“. Der beleuchtete Tannenbaum auf dem Platz kommt wegen des starken Windes oft ins Wanken. Die elektrischen Kerzen zucken regelrecht. Bei einem Pavillon in der Nähe des Baums weht es das Dach nach oben. Es scheint stark genug befestigt zu sein. Die Leute mit den Glühweintassen in der Hand schauen schlagartig skeptisch bis misstrauisch hin. Doch es passiert zum Glück nichts. Petrus scheint ein Einsehen mit den Hasselern, die bereits zum 25. Mal die Veranstaltung - organisiert vom Ortsrat und der Arbeitsgemeinschaft der Vereine - durchführen, zu haben. „Man kann bei solch einer Veranstaltung nichts richtig und nichts falsch machen“, meint Markus Hauck im Gespräch mit unserer Zeitung in Bezug auf eine mögliche wetterbedingte Absage. Am frühen Morgen habe der Ortsvorsteher noch im Internet eine Prognose mit Sturm und Regen für den Markt gefunden. Die Vereine hatten zu dem Zeitpunkt schon alles geplant und eingekauft. Eine Stunde später sah es wieder positiv aus. Also entschlossen sich Hauck und sein Team, die Veranstaltung nicht abzusagen. Bei der Eröffnung mit Beiträgen der Kita Sonnenblume und der Eisenbergschule herrschte strahlend blauer Himmel, so der Ortsvorsteher. Zwischendrin gab es einmal Hagel und beim Aufbau wehte es einen Pavillon weg.

Dennoch schrecke das Wetter die Leute ab, überhaupt zu kommen. „Wir werden die Standgebühren reduzieren“, kündigte Markus Hauck an. Die Standbetreiber sollen ja im nächsten Jahr wiederkommen. Der Skiclub habe seinen Stand wegen des Wetters abgesagt. Auch beim „Buwe-Club“ sah man von einer Teilnahme wegen Erkrankung von  Helfern ab. Ansonsten war das kulinarische Angebot fast gleich gegenüber dem Vorjahr. Neu im Angebot war die Kürbissuppe. Auch die Pfadfinder wechselten vom bekannten Lagerschmaus zur Wildsuppe. „Es ist schade, dass so wenig los ist. Wir feiern dennoch“, meinte Kevin Meier am Stand der SG Hassel 08 und testete gerade einen „Doppel-Hirsch“, während sein Kumpel Ben Ullmann des Getränk „Celebrator“ bestellte. Gleich wolle man noch den weißen Glühwein nebenan am Stand des „Mäde-Club“ testen, freute er sich schon. Gähnende Leere herrschte an den Ständen im Rathaus, wo in der ersten Etage Schmuck, Kerzen sowie Weihnachts- und Dekokartikel angeboten wurden. „So wenig los war hier noch nie“, brachte eine Ausstellerin ihre Enttäuschung zum Ausdruck. Anders im Erdgeschoss. Dort gab es eine Kunstausstellung zu sehen. „Hier ist es wie immer“, meinte Bärbel Schön. Die Malerin stellte nicht nur ihre Ölbilder aus, sondern bot auch noch - wie in jedem Jahr - Rotwein zum Trinken an. Somit hieß dort indirekt das Motto „Trinken mit dem Künstler für einen guten Zweck“. Denn der Erlös geht traditionell an die Elterninitiative krebskranker Kinder im Saarland.

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