Stimmenfang im eigenen Lager

Hassel · Peter Nagel oder Ulli Meyer - wer geht für den CDU-Kreisverband ins Rennen um die Landrats-Kandidatur? Bis diese Frage beantwortet ist, müssen die beiden Kandidaten einen kreisweiten Wahlkampf in den eigenen Reihen betreiben. Am Freitagabend taten sie das nun in Hassel.

 Ortsvorsteher Ulli Meyer, Stadtverbandsvorsitzender Pascal Rambaud und Kreisbeigeordneter Peter Nagel (von links) am Rande der CDU-Kandidaten-Präsentation in Hassel. Foto: Bergmann

Ortsvorsteher Ulli Meyer, Stadtverbandsvorsitzender Pascal Rambaud und Kreisbeigeordneter Peter Nagel (von links) am Rande der CDU-Kandidaten-Präsentation in Hassel. Foto: Bergmann

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Der CDU-interne Landratskandidaten-Wahlkampf ging am Freitag im evangelischen Gemeindezentrum in Hassel in die zweite Runde. Ulli Meyer und Peter Nagel versuchten dabei, die Mitglieder der St. Ingberter CDU für sich zu gewinnen, am Montag zuvor warben sie zum Auftakt um die Gunst der Homburger Parteimitglieder. Stephan Toscani, der Kreisvorsitzende der Saarpfalz-CDU, bewertete diese Situation, in der die Partei zum ersten Mal steckt, durchaus positiv. "Demokratie heißt Wettbewerb, und diesen wollen wir leben." 2500 Mitglieder entscheiden nach den Vorstellungsrunden des Duos zwischen Ende November und 13. Dezember per Briefwahl, wer das Rennen macht.

Wo auch immer die beiden Kandidaten auftreten: Stets haben sie sie fünf bis zehn Minuten Zeit um sich vorzustellen, dann steht ihnen dasselbe Zeitfenster noch einmal zur Skizzierung ihrer politischen Absichten zur Verfügung. Wie bereits in Homburg, so zeigte sich nun auch in Hassel, dass die Absichten beider Kandidaten Ähnliche sind, ihre Prioritätenlisten sich aber in unterschiedlicher Reihenfolge zusammensetzen.

Der 52-jährige kreistagserfahrene Reinheimer Peter Nagel, der schon zweimal CDU-Landratskandidat war, kündigte an, im Falle eines Wahlsieges die bestehenden Schulstandorte zu stärken und auszubauen. In erster Linie sollen Klassen- und Fachräume zum Zuge kommen. "Bildung war in unserer Fraktion schon immer das Mega-Thema. Man weiß: Das einzige Gut, das wir noch ausreichend haben, ist das Wissen unserer Kinder. Das ist Zukunfts-Investition in unser Land und in die Unternehmen."

Ulli Meyer (40), Ortsvorsteher von St. Ingbert-Mitte und einer von vier stellvertretenden Kreisvorsitzenden, wirbt für eine neue Bescheidenheit in der Kreisverwaltung, die den Städten und Gemeinden wieder größere finanzielle Spielräume geben sollen. "Ich bin bereit, liebgewonnene Gewohnheiten unserer Kreisverwaltung infrage zu stellen." Meyer hofft auf ähnlich starken Rückenwind aus seiner Heimatstadt St. Ingbert, wie ihn der derzeitige Landrat Clemens Lindemann (SPD) in Homburg genießt. Seine Ansage: "Schlagen wir die SPD mit ihren eigenen Mitteln."

Beide Kandidaten beteuerten auf Nachfrage aus dem Publikum, im Falle einer internen Niederlage den Sieger zu unterstützen, der dann gegen Theophil Gallo, den bereits feststehenden Kandidaten der SPD, antritt. Etwa 70 CDU-Mitglieder haben den Auftritt verfolgt. Pascal Rambaud, der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes St. Ingbert, bescheinigte beiden einen fairen demokratischen Wettstreit - so, wie sich Stephan Toscani ihn vor der Veranstaltung gewünscht hat.

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