Stiller Helfer ausgezeichnet

Rubenheim. Ein stiller Helfer wurde jetzt von seinem Bistum ausgezeichnet. Der 80-jährige Rubenheimer Herbert Vogelgesang erhielt die Pirminusplakette (wir berichteten). Bischof Karl-Heinz Wiesemann sprach bei der Feierstunde im Speyerer Friedrich-Spee-Haus davon, dass sich die Pfarrei St. Mauritius glücklich schätzen könne, Herbert Vogelgesang zu ihren Pfarrkindern zählen zu dürfen

Rubenheim. Ein stiller Helfer wurde jetzt von seinem Bistum ausgezeichnet. Der 80-jährige Rubenheimer Herbert Vogelgesang erhielt die Pirminusplakette (wir berichteten). Bischof Karl-Heinz Wiesemann sprach bei der Feierstunde im Speyerer Friedrich-Spee-Haus davon, dass sich die Pfarrei St. Mauritius glücklich schätzen könne, Herbert Vogelgesang zu ihren Pfarrkindern zählen zu dürfen. Gemeinsam mit seiner 79-jährigen Ehefrau Leonie sei er in der Kirchengemeinde zu einem wichtigen Helfer geworden. Leonie, mit der er seit 57 Jahren verheiratet ist, hatte mehr als ein Vierteljahrhundert die Kirchenwäsche gewaschen, kümmerte sich um den Blumenschmuck im Gotteshaus. Ihr Mann unterstützte sie seit 1998, als er als Sakristan und Lektor ebenfalls in der Kirche zu wirken begann.

Im Jahre 2004 erhielt er von Bischof Anton Schlembach die Ernennung zum Kommunionhelfer. Manchmal hilft er auch in der evangelischen Kirche von Wolfersheim, das zur Pfarrei Rubenheim gehört, wenn dort die Katholiken Eucharistie feiern. Er setzt damit mit dem Ortsgeistlichen Pater Josef Dohmen ein schönes Zeichen der ökumenischen Verbundenheit. Hatte Vogelgesang in seinen 43 Jahren als Mitarbeiter bei der saarländischen Landesbank (SaarLB) und als Obmann der Schiedsrichtergruppe Blies andere Lebensschwerpunkte, begann sein kirchliches Wirken kurz vor seiner Pensionierung und mit der Unterstützung des damaligen Pfarrers Alois Gabriel. Sein "Arbeitstag" beginnt etwa 90 Minuten vor dem Gottesdienst. In immer gleichem Ablauf stellt er Wasser und Wein, Kelch und Hostien bereit. Die sich selbst auferlegten Schemata, die er auch sehr genau einhalte, seien sehr wichtig, um durch die immer wiederkehrende Routine nichts zu vergessen. Darin eingebunden ist auch die Aufgabe, die zur Liturgie passenden Gewänder für Priester und Messdiener auszuwählen. Auch dass die Glocken rechtzeitig läuten, die Gläubigen durch das Vor- und Hauptgeläut zur Messe gerufen werden, hat der erfahrene "Kirchendiener" fest im Griff.

In den Wintermonaten ist zudem noch die Kirchenheizung zu programmieren. Dem Tresor entnimmt er den großen Kelch, das Ziborium, bereitet den Messwein vor, legt die Priesterhostie bereit und füllt die Hostienschale für die Kommunion. Abschließend befasst er sich noch mit dem Text, der bei der Lesung verkündet wird. Kommen die ersten Gottesdienstbesucher, ist Vogelgesang in der ihm eigenen Ruhe dabei, die zahlreichen Kerzen im Chor der Kirche anzuzünden. Unter dem Motto "Wer betet, gewinnt Raum" besucht er auch des öfteren einen Gebetskreis im pfälzischen katholischen Bildungszentrum Maria Rosenberg in Waldfischbach-Burgalben. Vogelgesang, der "im weltlichen Leben" mit großem Eifer Schach spielt, hat auch viele Jahre Bienenvölker betreut, war über Jahrzehnte als Schiedsrichter tätig und Dauergast auf den Sportplätzen der Region. Zudem agierte er fünf Jahre als Lehrwart seiner Schiedsrichtergruppe, die er zwölf Jahre leitete. Als Schiedsrichterbeobachter brachte er es sogar bis in die Zweite Liga. Zudem gehörte er fünf Jahre dem Rubenheimer und nach der Gebietsreform (1974) fünf Jahre dem Gersheimer Gemeinderat an.

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