Steinerner Ingobertus soll von Kreisel aus über die Stadt wachen

St. Ingbert. Der heilige Ingobertus soll um 580 nach Christus im Stadtgebiet des heutigen St. Ingberts gelebt haben. Über den Einsiedler gibt es zwar nichts Verlässliches, aber die Stadt trägt doch immerhin seinen Namen. Den spärlichen religiösen Darstellungen des frommen Mannes in St

 So zeigt der Entwurf des Steinbildhauers Rupert Fieger die Ingobertus-Statue, die aus steinernen Quadern erwächst. Foto: SZ

So zeigt der Entwurf des Steinbildhauers Rupert Fieger die Ingobertus-Statue, die aus steinernen Quadern erwächst. Foto: SZ

St. Ingbert. Der heilige Ingobertus soll um 580 nach Christus im Stadtgebiet des heutigen St. Ingberts gelebt haben. Über den Einsiedler gibt es zwar nichts Verlässliches, aber die Stadt trägt doch immerhin seinen Namen. Den spärlichen religiösen Darstellungen des frommen Mannes in St. Ingbert würde Pfarrer Arno Vogt gerne etwas von Bestand und Größe hinzufügen: Der Seelsorger, der in diesem Sommer nach knapp 20 Jahren Abschied nimmt und seiner Berufung künftig in der Pfalz nachkommt, macht sich dafür stark, den Kreisel in der Ensheimer Straße mit einer Statue zu schmücken. Über drei Meter hoch soll die nach einem Entwurf des Steinbildhauers Rupert Fieger aus Eichstätt werden, aus rotem Sandstein gefertigt.Der Entwurf zeigt die gesichtslose Gestalt eines Mannes mit Evangelium in der einen und Kreuzstab in der anderen Hand. Dieser Ingobertus erhebt sich aus Steinquadern, die, teils zu Häusern geformt, teils roh und ungeordnet, das Entstehen einer Stadt symbolisieren wollen. Der Steinmetz arbeitet derzeit gerade an zwei Heiligenfiguren für das Hauptportal der sanierten St. Ingberter Josefskirche, was Vogt dazu veranlasste, den Künstler um eine Ingobertus-Darstellung zu bitten. Die Kosten der Skulptur schätzt der Pfarrer auf 15 000 bis 20 000 Euro. Gut angelegtes Geld nach Meinung des Pfarrers: "Wir sind in der Stadt des heiligen Ingobertus. Und der Kreisel wäre für eine solche Darstellung prädestiniert. Hier kommt man in die Stadt hinein und verlässt sie wieder." Die Idee habe er bereits vor Jahren mit sich getragen. Jetzt, wo seine Zeit als St. Ingberter Seelsorger abläuft, wagt er einen Vorstoß, damit sie vielleicht doch noch umgesetzt wird.

Der Ortsrat St. Ingbert-Mitte hat den Kreisverkehren in der Stadt vor einigen Jahren Namen gegeben. Er hatte dabei den in der Ensheimer Straße als Stiefel-Kreisel benannt wegen der räumlichen Nähe des gleichnamigen Naturdenkmals im Wald bei Sengscheid. Bürger hatten in der Folge den Gedanken aufgegriffen und angeregt, in diesem Verkehrsrund eine Stiefel-Nachbildung zu positionieren (die SZ berichtete). Es blieb aber bei dem Gedanken, wie überhaupt vielen St. Ingberter Kreiseln eine gestalterische Note nicht schaden könnte. Das sieht zumindest Ortsvorsteher Ulli Meyer (CDU) so. Er kann sich mit der Ingobertus-Statue an der südlichen Einfallsstraße der Stadt durchaus anfreunden.

Der Ortsvorsteher begreift die Idee zudem in einem größeren, künstlerischen Zusammenhang: "Im Kreisel St. Ingbert-Mitte haben wir ein abstraktes Kunstwerk. Hier in der Ensheimer Straße bekämen wir mit einer figürlichen Darstellung dazu ein reizvolles Spannungsverhältnis."

Meyer wünscht sich ein Konzept zur Gestaltung der Mittelstadt-Kreisverkehre. Dabei sollen sich die Bürger mit ihren Vorschlägen gerne beteiligen.

Die Ingobertus-Idee findet er allerdings so gut, dass er diesen Kreisel gerne aus dem Prozess herausnähme. "Das hier ist ein Sonderfall", sagt er. Oberbürgermeister Georg Jung habe signalisiert, er stehe dem Projekt wohlwollend gegenüber. Der Ortsrat soll sich am morgigen Mittwoch mit der Thematik beschäftigen. Die öffentliche Sitzung beginnt um 18 Uhr. mbe

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