Stehaufmännchen statt harter Jungs

St Ingbert · Ein lustiges Fußballspiel ging am Freitagabend in St. Ingbert im Rahmen des Pfingstfestes des FC Viktoria '09 über die Bühne. Die in Luftblasen gehüllten Spieler von Beckers Buwe und Gulasch lieferten sich ein Duell mit vollem Körpereinsatz – zur Freude der Gäste.

 „El Clásico“, diesmal im Bubbleball-Format ausgetragen, war einer der Höhepunkte des Pfingstfestes der Viktoria St. Ingbert im Betzental.

„El Clásico“, diesmal im Bubbleball-Format ausgetragen, war einer der Höhepunkte des Pfingstfestes der Viktoria St. Ingbert im Betzental.

 Die Alligators sorgten am Samstagabend für Stimmung unter den Besuchern des Pfingstfestes. Fotos: Cornelia Jung

Die Alligators sorgten am Samstagabend für Stimmung unter den Besuchern des Pfingstfestes. Fotos: Cornelia Jung

Bevor beim Pfingstfest des FC Viktoria '09 die Fußballjugend in Turnieren gegeneinander antrat sowie die Stadtmeisterschaften ausgetragen wurden, ging es in einem anderen Spiel erstmal richtig zur Sache. Wie in jedem Jahr wurde der Fußballreigen am Freitagabend im Waldstadion Betzental durch ein Spaßspiel eröffnet, das "El Clásico" zwischen den Beckers Buwe und Gulasch , das in diesem Jahr den Zusatz "2.0" verpasst bekam. Und das zu Recht, denn es war alles andere als ein normaler Kampf. Bereits beim Einlauf mussten die zahlreichen Zuschauer den Blick nicht aufs Grün richten sondern ins luftige Blau.

Drei Jungs von Gulasch schwebten im Tandem mit dem Fallschirm aufs Feld und zogen bei der Landung erstmal einige Furchen in den Rasen. Das störte das Duell nicht, war doch das eigentliche Spielfeld, außerhalb dieser Bremsspur, der Leistungsfähigkeit der Vereine angepasst, also verkleinert worden. Im weiteren Verlauf des Spiels wurde der Laufmüdigkeit der Akteure Rechnung getragen und aus dem Mini-Spielfeld eins in Mikrogröße gemacht. Noch vor dem Anpfiff bestach der gelb gekleidete Weihnachtsmann der Beckers Buwe die Fans mit Geschenken aus seinem Gabensack, gefolgt von einer Pyroshow in gelbrot.

Siegessicher warfen sich vor allem die Spieler von Gulasch , die das Match in der Vergangenheit für sich entscheiden konnten, in die Spezialtrikots, luftgefüllte Bälle, die sowohl die Sicht einschränkten als auch den Spaßfaktor erhöhten. Anfänglich schaute wohl kaum jemand aufs runde Leder sondern eher auf die in den Bubbles steckende Männer. Die hatten Vergnügen an Fouls, bei denen es schon mal zu Kopfständen kam. Rempler blieben verletzungsfrei, denn die Luftpolster machten aus harten Jungs hüpfende Stehaufmännchen. "Das gilt aber jetzt nicht als Tor", merkte der Moderator an, als ein Spieler mit der ihn umhüllenden Blase im Kasten hängen blieb. Zweimal 20 Minuten waren zu spielen. Kurios selbst beim regelfreien Spiel war die Situation, als der Ball in der oberen Öffnung solch einer Gummiblase verschwand.

War das dann Handball oder Kopfball? Das war ziemlich egal, nur der Spaß zählte. Den gab es beim wahrscheinlich lustigsten Fußballspiel, das St. Ingbert je sah, reichlich. Die Bubble-Manie erfasste auch die Ränge, wo die kleinere Variante der Bubbles als Seifenblasen gen Himmel schwebten. In der Halbzeit trennten sich die Rivalen 3:3. Danach legten die Beckers Buwe eine härtere Gangart ein, wurde voller Körpereinsatz sogar hinterm Tor gezeigt. Wahrscheinlich schränkten die Blasen auch die Wahrnehmung ein. Das Tor der Buwe war kurzzeitig nicht anspielbar, da ein durch die Kugel gehandicapter Gulasch-Spieler im selbigen zu liegen kam. Auch so ließen sich Tore verhindern. Am Ende stand es 6:6. Das Nachspiel hatte es in sich. Jeweils fünf Spieler jeder Mannschaft gingen nacheinander in ihren "Hüllen" auf Kollisionskurs. Die Mannschaft, bei denen die meisten Spieler stehen blieben, hatte gewonnen. Und diesmal waren die Beckers Buwe die Gewinner, die "nach langer Trauerphase wieder zurück sind", so der Stadionsprecher.

Der Jubel kannte keine Grenzen, selbst aus der Mannschaftskabine scholl die Hymne "So seh'n Sieger aus".

Den Pokal gab es vor dem Auftritt der 3 monkeys, die die Siegesfeier am Freitagabend im Festzelt umrahmten. Wer sich die Feierlaune bei guter Musik erhalten wollte, ging einen Tag später zum Auftritt von The Alligators oder am Sonntagabend zu Dusemond & friends.

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