Starkino überzeugt mit spannender Geschichte

St. Ingbert. Aktuell geworden ist die Tragik-Komödie "Habemus Papam" des italienischen Regisseurs Nanni Moretti, der bereits 2011 durchgespielt hat, was passiert, wenn ein bereits gewählter Papst "nein" sagt. Nochmals ist der köstliche Streifen in der Kinowerkstatt in St. Ingbert zu sehen, und zwar heute nur um 19 Uhr

St. Ingbert. Aktuell geworden ist die Tragik-Komödie "Habemus Papam" des italienischen Regisseurs Nanni Moretti, der bereits 2011 durchgespielt hat, was passiert, wenn ein bereits gewählter Papst "nein" sagt. Nochmals ist der köstliche Streifen in der Kinowerkstatt in St. Ingbert zu sehen, und zwar heute nur um 19 Uhr.

Die Kirchenglocken läuten, weißer Rauch steigt in den Himmel, und Abertausende auf dem Platz vor dem Petersdom harren in froher Erwartung. Aber Kardinal Melville (Michel Piccoli) ist panisch. Man hat ihn zum Papst gewählt. Was soll er bloß tun? Er kann sich der Welt nicht zeigen - und tut es auch nicht. Schnell ist die ganze Welt in Sorge, während der Vatikan verzweifelt nach Lösungen sucht. Wie der Papst selbst auch, nur eben auf seine Art: Er büxt aus.... Michel Piccoli, dessen Kardinal Melville ebenso viel Verletzlichkeit wie Würde ausstrahlt, zeigt Nanni Moretti ("Liebes Tagebuch", "Das Zimmer meines Sohnes") uns das Oberhaupt der katholischen Kirche von einer ganz und gar ungewohnten Seite: der menschlichen.

Für alle, die ihn bisher versäumt haben, ist "Jack Reacher" noch einmal in der Kinowerkstatt zu sehen, und zwar am Freitag, 1. März, um 21.45 Uhr, und am Samstag, 2. März, um 18 Uhr. Mit "Jack Reacher" (USA 2012) von Christopher McQuarrie mit Tom Cruise, Rosamund Pike und Werner Herzog als "The Zec" ist Regisseur Christopher McQuarrie ein Film gelungen, der nicht nur als perfektes Tom-Cruise-Starkino funktioniert, sondern zudem mit einer sehr spannenden Geschichte überzeugt. Das Schöne daran ist seine Umsetzung, denn McQuarrie lässt den Zuschauer auf einer Ebene mit dem rüde ermittelnden Reacher: Seine Überlegungen, seine Erfahrungen, seine Erkenntnisse - die Figur Jack Reacher ist dem Zuschauer nicht voraus, nicht überlegen, sondern durch den Film hindurch bleibt es ein ebenbürtiges Rätselraten. Dadurch, dass McQuarrie den Zuschauer sowohl mit einbindet als ihn auch gerade in der Umsetzung der Action ernst nimmt, gelingt mit "Jack Reacher" ein durchweg spannender Thriller, bei dem selbst der Humor nicht zu kurz kommt.

Ein exzellentes Porträt von Hannah Arendt liefert Margarethe von Trotta in ihrem Film "Hannah Arendt", am Samstag, 2. März, um 21 Uhr und am Sonntag, 3. März, um 20 Uhr noch einmal in St. Ingbert zu sehen. Von Trotta hat einen der größten Skandale der Nachkriegszeit verfilmt, den weltweiten Aufruhr um Arendts Buch "Eichmann in Jerusalem - Ein Bericht von der Banalität des Bösen." Ihre zuerst im "New Yorker" erschienene Reportage löste unter den Intellektuellen einen Bürgerkrieg aus; die Überlebenden der Vernichtungslager empfanden die Formel von der Banalität des Bösen als zweite, symbolische Ermordung, ausgerechnet durch die Jüdin Hannah Arendt.

Der Film beginnt 1960 mit dem Kidnapping Eichmanns durch den israelischen Geheimdienst in Argentinien, dann sieht man Hannah Arendt (Barbara Sukowa) in ihrer New Yorker Wohnung, jenem Schicksal entronnen, das Eichmann, der perfid einfallsreiche Organisator der Judendeportationen, für sie vorgesehen hatte. Hannah Arendt reist nach Jerusalem und ist verblüfft, dass ihr in Eichmann kein Ungeheuer begegnet, sondern ein aschgrauer Bürokrat.

kinowerkstatt.de

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