St. Ingbert. Im Rahmen einer Reihe von rund 200 Albert-Schweitzer-Gedächtniskonzerten kam in der St. Ingberter Hildegardkirche in Anwesenheit des Komponisten Robert Helmschrott sein Werk "Réflexion et lumière" zur Uraufführung. Das Programm, das Christian von Blohn für das Konzert ausgewählt hatte, hätte - mit Werken von Bach, Mendelssohn, Franck und Widor - auch vom Organisten Albert Schweitzer stammen können, mit Ausnahme natürlich von "Réflexion et lumière". Dieses Werk jedoch hat der Münchner Komponist Robert Helmschrott (Jahrgang 1938) als "Hommage à Albert Schweitzer" dem Andenken des Friedensnobelpreisträgers gewidmet. Helmschrott war bis zu seiner Emeritierung Professor und zuletzt Präsident der Hochschule für Musik und Theater München. Sein Interpret Christian von Blohn hatte hier Gelegenheit, bei großer Virtuosität gleichzeitig verständliche Strukturen zu schaffen, die sich gleich beim ersten Hören erschlossen.

Das modal anmutende Tonmaterial und das Spiel mit Tongirlanden in großer Höhe wirken wie eine Verbeugung vor Olivier Messiaen, ehe der belebte Teil sich ein weiteres Mal durchsetzt und mit einem strahlenden Durklang mit hinzugefügter Quarte sein triumphierendes Ziel findet. Von Blohn registrierte hier das Glockenspiel hinzu und erreichte damit einen zusätzlich reizvollen perkussiven Effekt. Der begeisterte Applaus des Publikums galt beiden Künstlern, dem Interpreten und dem Komponisten des Stückes, dem man zahlreiche Folgeaufführungen nur wünschen kann. So thematisiert Helmschrotts Werk auch eine von Schweitzers Lebenseinsichten: "Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will." Um seine Lebensleistung zu würdigen, floss der Erlös des Konzertes der Lambarene-Stiftung zu. red