Städtisches Grün braucht Paten

St Ingbert · Am vergangenen Montag lud Oberbürgermeister Hans Wagner städtische Grünpaten ein, die Anlagen in ihrem Umfeld ehrenamtlich pflegen. Bei einem Imbiss und einer Führung durch die Stadtgärtnerei gab es auch einen Austausch mit städtischen Mitarbeitern.

. Bereits seit den 70er Jahre gibt es die St. Ingberter Grünpaten, die sich ehrenamtlich um Beete, Kreisel, begrünte Wendehämmer oder Blumenkübel kümmern. Meist sind es Pflanzungen, deren trauriger Anblick Menschen mit grünem Daumen dazu bringt, selbst Hand anzulegen.

Oberbürgermeister Hans Wagner begrüßte dies bei einer Einladung der Grünpaten zum Imbiss mit anschließender Führung in der Stadtgärtnerei: "So kann Stadtgemeinschaft funktionieren, wenn man sich in seinem direkten Umfeld einbringt." Die Stadt sei den Grünpaten, von denen es derzeit nur fünf in St. Ingbert gibt, sehr dankbar. Zum Treffen waren auch zwei Neu-Patinnen gekommen, die in ihrer Nachbarschaft aktiv werden wollen.

Normalerweise seien pro Grünfläche zwei Einsätze im Jahr geplant, wie Christian Lambert von der Stadt informierte. Die Realität aber sehe oft anders aus. Da sei man froh, wenn man einmal im Jahr vor Ort ist. Umso höher stuft Wagner die Arbeit der Paten ein, zumal die Finanzen der Stadt in Zeiten der Haushaltssanierung knapp bemessen seien.

Zukünftig soll es eine Art grünen Stammtisch, auch mit den Grünpaten der anderen Stadtteile, geben, um sich über die Arbeit auszutauschen. Hans Wagner findet es schade, dass sich einige Bürger zwar massiv beschweren würden, aber selbst keine Hand anlegen, selbst wenn der Aufwand nur bei wenigen Minuten liegt. Durch den Aufruf in der Zeitung und das Treffen wünscht sich der Oberbürgermeister, Nachahmer zu finden: "Ich hoffe, dass Sie erst die Speerspitze für diese kleine St. Ingberter Bewegung sind." Wie man zum Pflanzensitter wird, erzählte Waltraud Hammad, die seit 2003 drei Blumenkübel an der Ecke Friedel-Heintz-/Südstraße betreut. "Im Betzental finden viele Veranstaltungen statt. Die Autos, die da kommen, sollen nicht in großem Bogen und zu schnell in die Spielstraße einfahren. Da hatte ich die Idee mit den Pflanz kübeln, die der damalige Oberbürgermeister Brandenburg auch genehmigt hat", so die St. Ingberterin, "aber kümmern sollte ich mich darum." Gerade nach einer Frostperiode oder wenn Pflanzen nicht rausgemacht werden, sehe das hässlich aus. Da habe sie bei der Stadt nicht locker gelassen, bis eine neue Bepflanzung erfolgte.

Unkraut entfernen, das Schneiden und Bewässern, manchmal auch das Mähen gehören zum Standardprogramm der Grünpaten. Während Wasser und Geräte selbst gestellt werden müssen, nimmt die Stadt auf Wunsch die Erstbepflanzung vor und stellt auch später Pflanzen zur Verfügung.

Wer selbst Grünpate werden möchte, kann sich beim Bürgerbeauftragten der Stadt St. Ingbert,Thomas Wunn, unter Tel. (0 68 94) 1 33 00 melden.

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