Stadtrat St. Ingbert Die Stadtwerke rücken dicht zusammen

St. Ingbert · Die kommunalen Versorgungsunternehmen in St. Ingbert und Blieskastel gründen eine Kooperationsgesellschaft.

 Der Neubau der Stadtwerke St. Ingbert in der Oststraße.

Der Neubau der Stadtwerke St. Ingbert in der Oststraße.

Foto: Elmar Müller

Schon seit dem Jahr 2010 arbeiten die beiden Stadtwerke aus St. Ingbert und Blieskastel in einigen Bereichen zusammen. Im vergangenen Jahr beschlossen beide Unternehmen, eine gemeinsame Kooperationsgesellschaft zu gründen. In diese soll auch die Belegschaft beider Werke überführt werden.

Damit die neue Kooperationsgesellschaft auch Mitglied bei der Zusatzversorgungskasse (ZVK) Saar werden kann, und die Mitarbeiter weiterhin wie bisher abgesichert sind, müssen die Trägerkommunen, in diesem Fall sind das die Städte St. Ingbert und Blieskastel sowie die Gemeinde Gersheim, gegenüber der ZVK entsprechende Verpflichtungserklärungen abgeben. Als erste der drei Kommunen beschäftigte sich jetzt der St. Ingberter Stadtrat mit der Thematik. Das Gremium beschloss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig die Übernahme der Verpflichtungserklärung durch die Stadt. Oberbürgermeister Ulli Meyer sprach von einem wichtigen und notwendigen Schritt.

Wie Hubert Wagner, Geschäftsführer der Stadtwerke St. Ingbert, gegenüber unserer Zeitung erklärte, liefen derzeit die Vorbereitungen zur Gründung der neuen Gesellschaft. Es gebe noch einige organisatorische Dinge zu klären. Nach Angaben von Wagner wolle man durch die Zusammenlegung Synergieeffekte nutzen. Die Veränderungen im Energiemarkt machten diese Kooperationen sinnvoll. Trends wie Digitalisierung, Dezentralisierung in Folge der Energiewende sowie der Ausbau an Erneuerbaren Energien und der Infrastruktur für Elektromobilität stellten Energieversorger heute vor große Herausforderungen. Der verschärfte Wettbewerb, regulatorische Vorgaben, zudem erhöhte Anforderungen zum Erhalt der Versorgungssicherheit, erforderten zusätzliche technische und organisatorische Maßnahmen.

Mit der neuen Gesellschaft könnten beide Werke noch effizienter werden. Die Stadtwerke St. Ingbert und die Stadtwerke Bliestal haben gleiche bzw. ähnliche Strukturen und Aufgabenbereiche. Beide sind klassische, so genannte Querverbundunternehmen, die die Bürger mit Energie und Trinkwasser versorgen. Sie haben auch die gleiche Gesellschafterstruktur. Neben den Kommunen als Hauptanteilseigner – auf der eine Seite St. Ingbert, auf der anderen Blieskastel und Gersheim – sind jeweils die Pfalzwerke und Enovos Deutschland als Mitgesellschafter an den Stadtwerken beteiligt.

Aus der St. Ingberter Verwaltungsvorlage geht hervor, dass zwischen den Kommunen die Übereinkunft besteht, dass die Verpflichtungserklärung prozentual zu 66,67 Prozent durch die Stadt St. Ingbert, zu 31,45 Prozent durch die Stadt Blieskastel sowie zu 1,88 Prozent durch die Gemeinde Gersheim getragen wird. Am Rande der Sitzung war zu erfahren, dass sich die Räte in Blieskastel und Gersheim in ihren März-Sitzungen mit der Thematik beschäftigen werden. Unsere Zeitung wollte gestern noch wissen, ob die angestrebte enge Verzahnung der Versorgungsunternehmen positive Auswirkungen auf die  zahlenden Kunden haben wird. Eine Antwort des St. Ingberter Oberbürgermeisters steht noch aus.

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