Fakten und Kosten Investition nur mit neuem Pächter sinnvoll

St. Ingbert · Die Stadt St. Ingbert widerspricht vielen Aussagen bei der jüngsten „Zukunftswerkstatt“ zum Ratskeller.

 Die Stadtverwaltung hat sich zur Situation beim Ratskeller in der St. Ingberter Stadthalle geäußert.

Die Stadtverwaltung hat sich zur Situation beim Ratskeller in der St. Ingberter Stadthalle geäußert.

Foto: Cornelia Jung

Die Stadtverwaltung hat in einer Pressemitteilung einige der Aussagen und Feststellungen aus ihrer Sicht korrigiert, die einem Treffen gefallen sind, zu dem Ortsvorsteher Ulli Meyer eingeladen hatte (wir berichteten). Festzustellen sei demnach, dass verschiedene dieser Aussagen falsch sind. So wurde über Thomas Ruppert gesagt, er sei 14 Jahre lang Pächter des Ratskellers gewesen. Tatsächlich war Thomas Ruppert zu keinem Zeitpunkt Pächter des Ratskellers. Auch falsch sei die Aussage, die Stadt habe vor fünf Jahren den Pachtvertrag nicht verlängert. Die damalige Pächterin hätte den Pachtvertrag von sich aus gekündigt.

Richtig sei vielmehr, dass die damalige Pächterin einen neuen Pachtvertrag mit der Stadt anstrebte. Da sie allerdings auch während des früheren Pachtverhältnisses ihren Verpflichtungen als Pächterin nicht in vollem Umfang nachgekommen war, habe der Stadtrat keinen Sinn in einer Erneuerung des Vertrags gesehen. „Zur Klarstellung: Dies war ein Beschluss des Stadtrates“, so die Stadt.

Die Stadtverwaltung habe vielfältige Maßnahmen unternommen, um den Ratskeller zeitnah wieder in Betrieb zu nehmen. „So wurde im Jahr 2015, zeitnah nach der Kündigung durch die frühere Pächterin, mit fünf ernsthaften Interessenten über einen Weiterbetrieb verhandelt. Einer dieser Interessenten war bereit, sich mit 250 000 Euro an der Renovierung der Räume zu beteiligen. Ein Gestaltungskonzept wurde erstellt und ein Finanzierungsplan aufgestellt. Die in einem Belieferungsvertrag stehende Brauerei war in diese Planungen einbezogen und stand ihnen positiv gegenüber.“

Die Stadt hätte, damit die Verträge mit dem künftigen Pächter hätten zustande kommen können, 400 000 Euro in die Infrastruktur des Ratskellers investieren müssen. Dem Stadtrat wurde ein detaillierter Finanzierungsvorschlag gemacht mit Deckungsvorschlägen in entsprechender Höhe. Dem stimmte die Stadtratsmehrheit nicht zu. „Der Stadtrat selbst machte damals keine Vorschläge zur Revitalisierung des Ratskellers“, so Pressesprecher Peter Gaschott.

Anzumerken sei zudem, dass die Investitionen in die Infrastruktur des Ratskellers unabdingbar für einen Weiterbetrieb der Gastronomie in der St. Ingberter Stadthalle seien. „Diese Investitionen machen jedoch nur Sinn in Zusammenarbeit mit dem neuen Pächter, da dessen Betriebskonzept unbedingt berücksichtigt werden muss. Um die zu Recht während der Veranstaltung angesprochene Energieverschwendung durch die ungedämmte Fassade in den Griff zu bekommen und um die Innenräume auf einen zweckmäßigen Zuschnitt umzubauen, fallen Kosten in erheblicher Höhe vor einer Verpachtung an.“ Hinzu kämen laut Stadt die Kosten, die nach dem ursprünglichen Plan der Verwaltung vom Pächter übernommen worden wären.

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