Grubenwasser Stadtrat ist gegen die Grubenwasserflutung

St. Ingbert · Noch bis zum 15. Januar können Bürger bei der Stadtverwaltung und dem Oberbergamt ihr Veto gegen den geplanten Grubenwasseranstieg, den die RAG im Saarland plant, einlegen. In einem hydrogeologischen Gutachten war vor einiger Zeit festgestellt worden, dass im Falle der geplanten Flutung Beeinträchtigungen verschiedener Trinkwassergewinnungsgebiete nicht ausgeschlossen werden könne. Darunter auch das Scheidter Tal und das Spiesermühltal. Laut Gutachten wird der Wasseranstieg außerdem zu Erschütterungen führen, die zwar voraussichtlich weit unter der Intensität der früheren Ereignisse liegen werden, aber zu flächengleichmäßigen Geländeerhebungen von drei bis elf Zentimetern an der Erdoberfläche führen könnten.

 Das hochgepumpte Grubenwasser, das hier in den Wassergärten in Reden so attraktiv wirkt, kann zum Problem werden.

Das hochgepumpte Grubenwasser, das hier in den Wassergärten in Reden so attraktiv wirkt, kann zum Problem werden.

Foto: Cornelia Jung

Die Gemarkung St. Ingbert ist nur mit 153,5 Hektar Fläche im nordwestlichen Teil der Gemarkung im Bereich Schüren in die Gesamtuntersuchungsfläche einbezogen und somit betroffen. Davon betroffen wäre dann auch der Trinkwasserversorger Stadtwerke St. Ingbert. Das sei alarmierend und erfordere Aufklärung und Gegenmaßnahmen des Stadtrates und der Stadtwerke, um eine Gefahr für das Grundwasser auszuschließen, wie Jürgen Berthold forderte. Das Thema sei so essentiell, dass der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen in der jüngsten Stadtratsitzung darum bat, dieses aus der Blockabstimmung zu nehmen und separat darüber abzustimmen. Mit Zustimmung des Stadtrates wurde der Punkt öffentlich behandelt, kurz beraten und sich einstimmig gegen die Grubenwasserflutung ausgesprochen. Die Stadtverwaltung wird diesen Beschluss als Einwendung in das laufende Planfeststellungsverfahren einbringen.

Wie es in der Sitzungsvorlage hieß, werde die Stadtverwaltung beauftragt, die Stellungnahme im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens zum Heben und Einleiten von Grubenwasser am Standort Duhamel in die Saar als Folge des Ansteigens des Grubenwasserspiegels in den Wasserprovinzen Reden und Duhamel sowie zur Zulassung des Abschlussbetriebsplans so zu formulieren, dass sie ihre Zustimmung verweigere. Man sehe sich als Stadtrat in der Verantwortung, eine Gefährdung des Trinkwassers als hohem Allgemeingut auszuschließen. Dies sehe man anhand der eingereichten Unterlagen nicht als ausreichend belegt an. Wie den Erläuterungen zu entnehmen war, überprüfen die St. Ingberter Stadtwerke den Sachverhalt in eigener Zuständigkeit. Laut Geschäftsführer Hubert Wagner hätten sich die Wasserversorger der saarländischen Kommunen zusammengeschlossen und würden ebenfalls eine negative Stellungnahme einreichen.

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