Ausstellung „Ein-Blick“ in das Schaffen von Leo Erb

Homburg/St. Ingbert · Die Stadt St. Ingbert zeigt Werke ihres großen Sohnes ab Sonntag im Kuppelsaal des Rathauses.

 Dem 2012 verstorbenen St. Ingberter Künstler Leo Erb ist eine Ausstellung im Kuppelsaal des Rathauses gewidmet.

Dem 2012 verstorbenen St. Ingberter Künstler Leo Erb ist eine Ausstellung im Kuppelsaal des Rathauses gewidmet.

Foto: Seeber

Unter dem Titel „Einblick“ präsentiert die Stadt St. Ingbert 15 Werke des international bekannten Künstlers Leo Erb. Die Ausstellung im Kuppelsaal des St. Ingberter Rathauses gibt als Vorgeschmack einen kleinen Einblick in die umfangreiche Schenkung des 2012 verstorbenen Künstlers, für die eine große Präsentation im künftigen Museum der Stadt geplant ist. Leo Erb, 1923 in St. Ingbert geboren und dort aufgewachsen, unterhielt über viele Jahre hinweg in seiner Heimatstadt ein Atelier, wo er seine Kunst leidenschaftlich vorantrieb. Mit großer Konsequenz und Beharrlichkeit schuf er nach dem Zweiten Weltkrieg ein unverwechselbares Werk, das seine einzigartige Stellung im Bereich der gegenstandsfreien Kunst begründete. Die Konzentration der bildnerischen Mittel auf das Elementarste wurde Erbs Maxime. Über fünf Jahrzehnte stellte er sein künstlerisches Schaffen in den Dienst der Linie, die neben der Farbe Weiß sein großes Thema wurde.

Ausgehend von seiner Ausbildung in Schriftgrafik und Schattenkonstruktion an der Kunstgewerbeschule in Kaiserslautern bei Josef Wack (1940 bis 1943) wurde vor allem die Bauhaustradition, die er an der Schule für Kunst und Handwerk bei Boris Kleint intensiv studierte, für Leo Erbs Kunst prägend. Als Mitbegründer der „neuen Gruppe Saar“ (1957) suchte er auch außerhalb des Saarlandes früh Impulse und Austausch. Die Begegnungen mit Künstlern der Düsseldorfer Zero-Gruppe wie Heinz Mack und Otto Piene, an deren siebten Abendausstellung er sich beteiligte, sowie auch seine produktive Zeit in Paris (1961 bis 1975), belegen Erbs Teilhabe an künstlerischen Bewegungen der Nachkriegszeit, die in ganz Europa einen Neuanfang in der Kunst anstrebten. Leo Erb setzte in dieser Kunstszene markante Akzente.

Für seine herausragenden künstlerischen Leistungen wurde er mehrfach geehrt: 1988 mit der Verleihung des Albert-Weisgerber-Preises für Bildende Kunst der Stadt St. Ingbert, 1993 wurde er von der saarländischen Landesregierung zum Professor ernannt, 2008 wurde Leo Erb der Kunstpreis des Saarlandes verliehen. Neben vielen Einzelausstellungen seit 1957 in zahlreichen Galerien und Museen in Deutschland, aber auch in ganz Europa und den USA, beteiligte er sich ebenso an vielen Gruppenausstellungen. Aus der Schenkung, die Leo Erb 2008 seiner Heimatstadt überließ, wurden Bilder, Skulpturen, Reliefs und Zeichnungen aus verschiedenen Schaffensphasen ausgewählt.

Die Ausstellung läuft bis 23. August im Kuppelsaal des Rathauses  St. Ingbert. Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 8 bis 16 Uhr, donnerstags 8 bis 18 Uhr und Freitag 8 bis 12 Uhr. Öffentliche Führungen: Donnerstag, 4. und 18. Juli, jeweils um 16 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort