Radverkehr Stadt sieht stetige Verbesserungen im Radverkehr

St. Ingbert · Nach anhaltender Kritik hat das St. Ingberter Rathaus einmal aufgelistet, was auch für Radler so alles unternommen wird.

 Wie in vielen anderen Städten gibt es auch bei der St. Ingberter Radwegesituation Licht und Schatten. Die zuletzt verstärkte Kritik in diesem Bereich hält die Verwaltung allerdings für überzogen.

Wie in vielen anderen Städten gibt es auch bei der St. Ingberter Radwegesituation Licht und Schatten. Die zuletzt verstärkte Kritik in diesem Bereich hält die Verwaltung allerdings für überzogen.

Foto: Michael Quiring/Picasa

() Vor dem Hintergrund der sich stetig wiederholenden Kritik vornehmlich des in St. Ingbert wohnenden ADFC-Saar-Vorsitzenden Werner Ried und des grünen Beigeordneten Adam Schmitt an der Radverkehrssituation hat die St. Ingberter Stadtverwaltung auf zahlreiche Unterhaltungs- und Verbesserungsmaßnahmen hingewiesen.

Frank Model, im Rathaus zuständig für die Bereiche Verkehr und ÖPNV und damit auch für die Unterhaltung des Radwegenetzes, ist sich des bestehenden Verbesserungsbedarfs bewusst: „Natürlich setzen wir Maßnahmen für die Radfahrer um, jedoch im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten. Nicht alles ist finanziell und logistisch möglich. Zudem fallen viele Straßenzüge in den Verantwortungsbereich des Landesbetriebes für den Straßenbau, bei denen wir lediglich Vorschlagsrecht haben.“ Jüngstes Beispiel seien die kürzlich abgeschlossenen Sanierungsarbeiten in der Schlachthofstraße. Die Installation einer Radspur – wie vom ADFC gewünscht – hätte hier dazu geführt, dass der Autoverkehr in Fahrtrichtung des Innenstadtrings auf nur noch eine Spur hätte verengt werden müssen. Dafür ist jedoch die Verkehrsmenge wesentlich zu hoch.

Oberbürgermeister Hans Wagner ergänzt: „Dieser Abschnitt wird täglich von 14 000 Fahrzeugen und mehr passiert. Dem stehen lediglich ein paar Dutzend Radfahrer als Nutzer der Schlachthofstraße entgegen, wie eine Verkehrszählung zeigte. An solchen Stellen kann man die Verhältnismäßigkeit einer angedachten Maßnahme nicht einfach ausblenden, so wünschenswert sie auch sein mag.“

Die Stadt verfüge über ein insgesamt 52 Kilometer langes Radwegenetz (35 Kilometer in St. Ingbert-Mitte und 17 Kilometer in den Stadtteilen). Hinzu kämen rund 100 Kilometer ausgewiesene Radwanderwege in den Wäldern und Grünanlagen. Für dieses Netz habe die Stadt die Verantwortung sowie die Verkehrssicherungspflicht und arbeite die Unterhaltung der Wege nach einem festen Plan ab. Die Markierungsarbeiten oder Nachmarkierungen erfolgten nach Dringlichkeit, ebenso die erforderlichen Reinigungen. Zu den in den letzten Jahren eingeführten Verbesserungen gehörten neben der Einführung der Gegenläufigkeit der Einbahnstraßen für Radfahrer die bessere Ausleuchtung mit LED-Straßenlaternen, der für alle Teilnehmer flüssigere Verkehrsfluss durch intelligente Ampelanlagen, die Bereitstellung von Fahrradboxen an den Bahnhöfen St. Ingbert und Rohrbach oder die mittlerweile beträchtlichen Neuasphaltierungen, die auch dem Radverkehr zugute kämen. Anfragen zur Anmietung von Fahrradboxen können an die DB Station & Service AG in Saarbrücken gerichtet werden (Tel. (0681) 3 08 22 29 oder (0160) 97 46 67 53).

OB Hans Wagner weist auch auf Optimierungen für den Verkehr in der Albert-Weisgerber-Allee hin, die aktuell dem zuständigen Stadtratsausschuss vorgestellt wurden und beispielsweise im Bereich des Leibniz-Gymnasiums eine durchgehende Einführung von Tempo 30 mit sich bringen werden. Das planende Ingenieurbüro ATP (Axel Thös Planung) bergründete dies damit, dass zur Sicherheit des dort hohen Fußgängeranteils der Radweg entfallen werde: „Das Fahrrad gehört als Fahrzeug auf die Fahrbahn und eben nicht unter Einbezug eines Radweges auf den Bürgersteig“.

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