Schwere Unwetterschäden an öffentlichen Gebäuden Stadt beklagt massive Hagelschäden

St. Ingbert · Das Unwetter im Juni hat an öffentlichen Gebäuden in St. Ingbert einen Schaden von über 500 000 Euro angerichtet.

 Daumengroße Hagelkörner beschädigten die Lichtkuppeln und das Dach der Ingobertushalle. Aus Gründen der Notsicherung wurden Abdeckplanen an den Kuppeln angebracht.

Daumengroße Hagelkörner beschädigten die Lichtkuppeln und das Dach der Ingobertushalle. Aus Gründen der Notsicherung wurden Abdeckplanen an den Kuppeln angebracht.

Foto: Michael Hassdenteufel

Zwei Monate nach dem verheerenden Unwetter mit starken Hagelschauern (22. Juni diesen Jahres) zieht die Stadtverwaltung Bilanz über das Ausmaß der Hagelschäden an öffentlichen Gebäuden. Die daumengroßen Hagelkörner, die auf St. Ingbert und Umgebung niederrasselten, demolierten nicht nur 15 bis 20 000 Fahrzeuge (wir berichteten), sondern auch eine große Anzahl an privaten und öffentlichen Gebäuden. Alex Beck von der Abteilung Gebäude und Liegenschaften der Stadt St. Ingbert erklärt, dass sich die Kosten der Hagelschäden an den kommunalen Gebäuden bis jetzt auf rund 550 000 Euro summierten. Ein Großteil sei zwar schon von der Versicherung frei gegeben, aber die Gesamtkosten können immer noch steigen. Bei den „Großschäden“ wurde das Gebäude der Feuerwehr St. Ingbert Mitte am stärksten in Mitleidenschaft gezogen. Alleine die Schäden der Dachfläche betragen rund 100 000 Euro. 10 000 Euro wird für die Instandsetzung der zerschlagenen Lichtkuppeln kalkuliert. Während der Reparaturmaßnahmen muss zum einen der Blitzschutz ab- und wiedermontiert werden, was mit 11 000 Euro veranschlagt wird. Die Ab- und Wiedermontage der Photovoltaikanlage, die selbst keinen Schaden genommen hat, schlägt nochmals mit cirka 30 000 Euro zu Buche. Um die Aus- und Zufahrt zur Feuerwehr jederzeit zu gewährleisten, „bedarf es eines besonderen Gerüsts“, so Beck, das 14 000 Euro kostet. Die Schäden an der Ingobertushalle belaufen sich auf rund 70 000 Euro. Alle Lichtkuppeln auf dem Flachdach sowie 30 Lichtbänder wurden von den Hagelkörnern zerschlagen. Die Instandsetzungsarbeiten der Sporthalle sollen am 4. September beginnen und bis zum 12. September andauern – sofern das Wetter mitspielt, erklärt Beck. Während dieser Zeit bleibt die Halle geschlossen, die Schulen und Vereine, die die Halle regelmäßig nutzen, sind bereits informiert. „Besonders bitter traf es die Einsegnungshalle des Waldfriedhofes“, resümiert Beck. Das vorpatinierte Kupferdach wurde komplett zerschlagen und ist nun „dünn wie Papier“. Daher sei eine Reparatur unmöglich. Der Austausch des Daches kostet 107 000 Euro, Tendenz nach oben. Die Arbeiten an den zerstörten Lichkuppeln nochmals 10 000 Euro. Das Dach der Schreinerei des städtischen Betriebshofes wurde stark perforiert. Der Schaden dort beläuft sich auf 40 000 Euro. Die Glaskuppel des Rathauses blieb immerhin verschont. Dort, wo Notabsicherungen bisher möglich waren, wurden diese sofort angebracht, zum Beispiel Abdeckplanen an den Lichtkuppeln und Oberlichtern der Ingobertushalle. In der Kategorie „Schäden über 3000 Euro“ finden sich kaputte Abdeckungen, Lichtkuppeln, Oberlichter und Carports beispielsweise am Kulturhaus in Rentrisch, der Ökomenischen Sozialstation, am Busbahnhof Rendevous-Platz, diversen Kindergärten und dem ehemaligen Katasteramt. Die Gesamtkosten betragen 35 000 Euro. Bei den „Kleinschäden bis 3000 Euro“ handelt es sich um Schriftzüge, Rollläden, Pausenleuchten und eine geringen Anzahl an Wasserschäden. Dennoch beträgt der Schaden auch hier 25 000 Euro.

Auch der Fuhrpark der Stadt blieb nicht verschont. Der städtische Betriebshof meldet zwölf beschädigte Fahrzeuge mit einem Gesamtschaden von 24 000 Euro. Der Schaden an einem weiteren städtischen Fahrzeug beträgt rund 2700 Euro, die Mehrzahl der Fahrzeuge stand aber sicher in der Tiefgarage. Das Mannschaftstransportfahrzeug der Feuerwehr weist einen Hagelschaden von 743 Euro auf. Allerdings wurden auch viele der privaten Fahrzeuge der zum Einsatz gekommenen Feuerwehrleute beschädigt – insgesamt 24 Autos.

Zwar haftet die Versicherung der Stadt für die entstandenen Schäden, die zusätzlich gestiegenen Personalkosten und die Kosten der Bauleitung müssen von der Stadt selbst getragen werden. Die Höhe dieser Kosten ergeben sich im Laufe der Instandsetzungsarbeiten.

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