Geländesuche in Oberwürzbach Der Ruch eines ungeprüften Risikos reichte aus
Oberwürzbach · Deshalb wurde ein Gelände in der Friedhofstraße bei der Platzsuche fürs Gerätehaus in Oberwürzbach aussortiert.
Kürzlich haben wir über die Suche des Ortsrates nach einem geeigneten Grundstück für das neue Feuerwehrgerätehaus berichtet. Die Freiwillige Feuerwehr Oberwürzbach und das Kommunalgremium haben sich einstimmig für den Parkplatz unterhalb des Festplatzes Hirschental ausgesprochen. Das Gelände befindet sich an der Landstraße, auf der rechten Seite von St. Ingbert aus kommend, vor dem Ort. Zwar habe es auch Nachteile, da man die Wehr beim Einsatz erst einmal aus dem Ort heraus muss, um dann wieder zum Einsatz in selbigen zu gelangen. Doch dieser Platz scheint der zu sein, der die wenigsten Nachteile bietet.
Im Vorfeld wurden, im Rahmen der Standortsuche seitens des Gebäudemanagements der Stadt St. Ingbert, auch andere denkbare Stellen mit einbezogen. Auch das Gelände eines früheren Heizölhandels in der Friedhofstraße wurde berücksichtigt. Grundsätzlich wäre es denkbar, dass hier das Risiko von Altlasten bestehen könnte, erklärte Alex Beck dem Ortsrat in der Sitzung. Wobei der Leiter des städtischen Gebäudemanagements nicht behauptet hat, dass tatsächlich Kontaminierungen vorhanden wären. Das Risiko für die Stadt, und somit für den Steuerzahler, wonach bei einem denkbaren Bau des Feuerwehrhauses an dieser Stelle gegebenenfalls erhebliche Kosten hinzukommen würden, sei gegeben. Daher schied die Friedhofstraße aus.
Die früheren Betreiber des Heizölhandels, deren Geschäft hier 50 Jahre ansässig war, haben sich zwischenzeitlich bei der SZ-Redaktion gemeldet und ausdrücklich betont, keinerlei Altlasten hinterlassen zu haben. Eine teure Öl-Abscheideanlage, als der Betrieb noch aktiv war, habe dies verhindert, erklärte Gisela Markowitz im Gespräch mit der SZ. Bislang hätte die Stadtverwaltung das Gelände zwar geprüft, aber nie mit dem ehemaligen Betreiberpaar persönlichen Kontakt gehabt. Wir haben uns deshalb an die Pressestelle des Rathauses gewandt.
„Ehemalige Standorte von Tankstellen, Öl-Lieferanten oder etwa Betriebsstätten mit Kfz- Bearbeitung sind im Hinblick auf mögliche Verunreinigungen mit äußerster Vorsicht zu betrachten“, erklärt Florian Jung. Der Stadtpressesprecher legt enorm großen Wert auf das Wort „mögliche“. Denn es sei nicht gesagt, dass es überhaupt eine Boden-Verunreinigung auf dem früheren Betriebsgelände gibt. Alleine die frühere Art des Geschäftsbetriebs sei ein K.o.-Kriterium bei der Suche nach einem möglichen Standort für ein Feuerwehrgerätehaus, so Jung. Die Fläche sei bis dato nicht untersucht worden, da ein unkalkulierbares Risiko bestehen würde.
„Es war wegen der potenziellen Freifläche nur eine Möglichkeit“, erklärt Jung. Da es einen Konsens für das Gelände am Ortseingang gibt, wird die Fläche nicht untersucht werden. Ein Gutachten sei aus Kostengründen nicht erfolgt und auch nicht geplant. „Es wurde auch nicht geäußert, dass es sich um einen konkreten Verdachtsfall handelt, sondern lediglich, dass die Wahrscheinlichkeit einer möglichen Verunreinigung vorliegen könnte“, bekräftigt Jung, der selbst aktiver Feuerwehrmann ist. Klarheit könne nur eine Untersuchung des Geländes bringen.
Knackpunkt wären dann nicht die Altlasten selbst, sondern vielmehr die Folgekosten. In solchen Fällen müssten generell Proben genommen und eine mehr als aufwendige Begutachtung durchgeführt werden. Dann würden die Umweltsanierung, die komplette Auskofferung des Bodens, das Wiederverfüllen und weitere zwingend erforderliche Schritte durchgeführt. „Oft kommen dabei noch Überraschungen zu Tage. Dann entstehen Unsummen, die die Stadtverwaltung nicht ausgeben will und kann. Es sind ja schließlich Steuergelder“, beschreibt Jung das Szenario. Die Verwaltung arbeite wirtschaftlich und vermeide Kosten, wo es geht, so der Sprecher abschließend.