St. Ingberts Senioren sollen ein politisches Sprachrohr erhalten

St. Ingbert. Brauchen wir überhaupt einen solchen Ausschuss? Das ist eine Frage, die Christel Steitz oft gestellt bekommt, die sie aber auch überzeugend mit "Ja" beantworten kann. Steitz ist Vorsitzende des Seniorenbeirats der Stadt Homburg und damit gleichzeitig die Seniorenbeauftragte. Beauftragte also für eine Gruppe, die immer größer wird

St. Ingbert. Brauchen wir überhaupt einen solchen Ausschuss? Das ist eine Frage, die Christel Steitz oft gestellt bekommt, die sie aber auch überzeugend mit "Ja" beantworten kann. Steitz ist Vorsitzende des Seniorenbeirats der Stadt Homburg und damit gleichzeitig die Seniorenbeauftragte. Beauftragte also für eine Gruppe, die immer größer wird. Schon jetzt sind mehr als 25 Prozent der Homburger 65 Jahre oder älter. Gleichzeitig steigt die Notwendigkeit, Voraussetzungen zu schaffen, damit auch diese erfahrenen Mitglieder der Gesellschaft problemlos am öffentlichen Leben teilnehmen können. Darauf ging der Vorsitzende des Landesseniorenbeirates, Gerhard Ballas, näher ein. "Uns geht es um eine bessere Bedienung von Automaten, bessere Busverbindungen und Haltestellen. Aber auch um grundsätzliche Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden oder auf Friedhöfen. Jüngere Ratsmitglieder haben daran häufig wenig Interesse", sagte Ballas. Oder sie haben einfach keinen Blick für die Belange der Senioren. Das gestanden sich kürzlich erst ehemalige Stadträte ein, die in den 70er Jahren die Stadthalle beschlossen haben. Dass die Halle irgendwann einen Aufzug benötigen würde - das hatten sie damals nicht auf dem Plan. So, wie der Beirat in Homburg arbeitet, könnte es auch irgendwann in St. Ingbert laufen. "Wir bekommen die Sitzungsvorlagen von Räten und Ausschüssen und gehen bei Bedarf hin", erklärte Steitz. Gewählt wurde sie in ihr Amt übrigens nicht. Verschiedene Vereine und Organisationen haben Christel Steitz und ihre 21 Mitstreiter in den Beirat berufen. "Wie der Beirat zu Stande kommt, liegt letztendlich aber an der Kommune", sagte Gerhard Ballas. Dass er kommen soll, beweist das einstimmige Abstimmungsergebnis der Ausschuss-Mitglieder. Herdis Behmann (SPD) begrüßte das Vorhaben. "Das ist auf jeden Fall eine Sache, die sich lohnt. Wenn man die betreffenden Leute nämlich rechtzeitig ins Boot holt, kann man sich unangenehme Situationen ersparen." Mathilde Thiel von der SPD-Fraktion des Stadtverbandes kann sich gut einen Beirat vorstellen, der auch jüngere Mitglieder hat. "Schon haben wir die Generationen im Dialog."Der Homburger Seniorenbeirat verfügt sogar über ein eigenes Budget. Ob die St. Ingberter Lösung genauso aussehen wird, muss noch entschieden werden.

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