St. Ingberts Ingo-Busse bleiben rot

St Ingbert · Bei der Ausschreibung der Buslinien im Kreis ging die Saar-Pfalz-Bus als bisherige Betreiberin leer aus. Neuer Konzessionär, auch auf den Ingo-Bus-Linien in St. Ingbert, ist ab 2016 die Saar-Mobil GmbH, ein Konsortium mehrerer saarländischer Busunternehmen.

 Auch wenn die Saar-Mobil GmbH im kommenden Jahr den Stadtverkehr in St. Ingbert übernimmt, werden die Ingo-Busse unterwegs sein. Foto: Cornelia Jung

Auch wenn die Saar-Mobil GmbH im kommenden Jahr den Stadtverkehr in St. Ingbert übernimmt, werden die Ingo-Busse unterwegs sein. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Ein neues Kapitel wird bei den Ingo-Bussen aufgeschlagen. Zum 31. Dezember endet der aktuelle "Verkehrsvertrag zur Durchführung des Stadtbusverkehrs in St. Ingbert ". Daher hatte der Saarpfalz-Kreis die Linien europaweit neu ausgeschrieben. Nachdem dies aufgrund des großen Interesses der Linienanbieter zweimal nach hinten verschoben wurde, war am 14. Juli die Submission. Dabei erfolgte die Vergabe des Buslinienbündels "Stadt St. Ingbert " gemeinsam mit den Linien Saarpfalz-Kreis Nord und West. Der bisherige Anbieter, die Saar-Pfalz-Bus als Tochtergesellschaft der DB Regio, ging bei der Konzessionsvergabe leer aus "aufgrund fehlender Wettbewerbsfähigkeit", so der Kreis.

Weil sie für alle drei Konzessionsbündel ein günstigeres Angebot als der bisherige Betreiber abgegeben hat, wird die Strecken in Zukunft die Saar-Mobil GmbH bedienen. In ihr haben sich unter Geschäftsführung des Verkehrsplaners Arne Bach die Firmen Aloys Baron aus Großrosseln, Geschwister Bur Reisen aus Kleinblittersdorf, Marianne Feld aus Saarbrücken, Gassert Reisen aus Blieskastel und Lay Reisen on Tour aus Püttlingen zusammengeschlossen.

Was bedeutet die Neuvergabe nun für den Stadtbusverkehr von St. Ingbert ? Sowohl Buskunden als auch Busfahrer waren verunsichert, als die Konzessionsvergabe spruchreif wurde, weil man den Wegfall des Ingos, des Stadtbusbüros und vor allem die Entlassung von Busfahrern befürchtete. Ende Juni gingen in Ingo-Bussen sogar Listen rund, auf denen Buskunden mit ihrer Unterschrift ihren Unmut über die zu vergebenden Konzessionen beziehungsweise den Erhalt des Ingos kundtun sollten.

Hier gilt EU-Recht

Doch die Neuvergabe ist eine Vorgabe des EU-Rechts wie Achim Jesel von der Kreisverwaltung sagt. Seit 2007 gibt es diese Verordnung, die im Dezember 2009 in Kraft trat. Damit bekamen die Aufgabenträger erstmals die Möglichkeit, die Linien auszuschreiben. Und das tat der Kreistag jetzt für insgesamt 3,2 Millionen Fahrplankilometer. Hinsichtlich der Bestellung und Finanzierung des St. Ingberter Stadtbusverkehrs ist die Stadt, für die Vergabe der Kreis zuständig.

Für das Personal des Altbetreibers Saar-Pfalz-Bus im Linienbündel Saarpfalz-Kreis Nord und West sowie der Schulverstärkerlinien, die in punkto Altersvorsorge bessere Tarifverträge haben, soll sich an den Leistungen nichts ändern. "Wir haben die Ausschreibung mit Wahrung des Besitzstandes gemacht", so Jesel. Wenn der neue Arbeitgeber Busfahrer übernimmt, sollen die bisherigen Sozialleistungen erhalten bleiben. Die Mitarbeiter von Saar-Pfalz-Mobil haben einen deutlich anderen Tarifvertrag, sollen aber vom Neubetreiber ein Übernahmeangebot bekommen. Wenn das Personal wechselt, soll die frühere Betriebszugehörigkeit angerechnet werden. Dies erfolge laut Kreisverwaltung immer in Absprache mit der Stadt St. Ingbert , die das finanzieren muss. "Viele Fahrer werden das Einstellungsangebot des neuen Betreibers annehmen", vermutet Jesel, "manche haben sich aber auch schon woanders bei privaten Anbietern umgeschaut."

Was den im Stadtbild präsenten, roten Ingo-Bus angeht, soll sich das Erscheinungsbild nicht ändern, denn die neue Linie wurde mit dem "alten" Design ausgeschrieben. Es gibt für den künftigen Betreiber außerdem die Vorgabe, Niederflur-Fahrzeuge einzusetzen, die eine automatische Haltestellenanzeige im Inneren und eine ausklappbare Rampe vorweisen. Nach Jesels Angaben wird es auch das Stadtbusbüro am Rendezvous-Platz in St. Ingbert weiterhin geben. Jedoch "verschlankt" - ohne Mobilitätszentrale und -management, die demnächst in der Kreisstadt Homburg angesiedelt sein werden.

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