St. Ingberter wollen „Müllkindern“ helfen

St Ingbert · Unter dem Motto „Geben Sie den ,Müllkindern' von Kalkutta eine Zukunft“ ruft das Orgateam schon jetzt zum nächsten 24-Stunden-Lauf in St. Ingbert auf. Die wohltätge Laufveranstaltung wird diesmal am Wochenenden 10./11. September im Mühlwaldstadtion ausgetragen.

 Den „Müllkindern“ von Kalkutta soll der Erlös des St. Ingberter Solilaufes zugute kommen. Fotos: Ursula Meissner/Misereor/Gabriele Strobel

Den „Müllkindern“ von Kalkutta soll der Erlös des St. Ingberter Solilaufes zugute kommen. Fotos: Ursula Meissner/Misereor/Gabriele Strobel

Wo geht der Erlös des diesjährigen Solilaufs hin? Das Orgateam des Hauptveranstalters, der Gemeinde St. Pirmin und St. Michael in St. Ingbert , hat sich nun nach gründlicher Überlegung und Abwägung mehrerer Alternativen für ein neues Hilfsprojekt entschieden: "Geben Sie den ,Müllkindern' von Kalkutta eine Zukunft", so lautet das Motto und zugleich der Aufruf, am 10. und 11. September im Mühlwaldstadion wieder seine Runden zu drehen. Der Impuls kam in diesem Jahr von Pfarrer Andreas Sturm, der sich vor Ort in Indien ein Bild von der Not machen konnte.

Der Veranstalter unterstützt die vom Bischöflichen Hilfswerk Misereor geförderte "Vereinigung der Müllsammlerinnen von Tiljala" (T-Shed). In einer kleinen Halle neben einer Müllkippe in einem Armenviertel der indischen Millionenstadt Kalkutta lernen Kinder nach dem Müllsammeln Lesen, Schreiben und Rechnen, damit sie eine Ausbildung machen können und sich eine Alternative zum Müllsammeln schaffen. Der Unterricht ist Teil eines Programms für die Familien, die vom Müll leben: Vermarktung des Mülls, Schaffung alternativer Einkommensquellen, Aufklärungs- und Bildungsprogramme für Frauen und Kinder, Gesundheitsprogramm sowie Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit für bessere Lebensbedingungen. Mit dem Erlös des Solilaufs will die Gemeinde St. Pirmin und St. Michael helfen, Kindern, die niemals eine Schule besucht oder sie frühzeitig abgebrochen haben, eine Zukunftsperspektive zu geben. Um ihnen das Grundwissen für staatliche Schulen zu vermitteln, braucht die Vereinigung der Müllsammlerinnen dringend Geld für den Betrieb und den Unterhalt der informellen Schulen . Dazu gehören Gehälter für Lehrer ebenso wie für das Schulmaterial, die Elternarbeit, Essen und Trinken für die Kinder, Miete oder Strom.

Von 15 Uhr bis 15 Uhr, bei Tages- wie bei Flutlicht, können am 10. und 11. September im Mühlwaldstadion Runden gedreht werden. Und das wieder in einer einzigartige Atmosphäre: Ob Rollstuhlfahrer, Mütter mit Kinderwagen, Walker, Marathon-Läufer, ob Kindergartenkind oder Rentner, ob schnell oder langsam, ob jung oder alt - jeder beteiligt sich nach seinem Leistungsvermögen. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Open-air-Gottesdienst, vielen Musikbands und Showeinlagen erleichtert das Rundendrehen. Auch für Speisen und Getränke für Läufer und Besucher ist gesorgt. Die Gemeinde St. Pirmin und St. Michael wird bei der Veranstaltung von dem Malteser Hilfsdienst und der DJK- SG St. Ingbert unterstützt.

Alle Informationen, Anmeldemöglichkeit (ab August) und Spendenkarten unter www.solilauf.org und www.tished.org oder www.misereor.de/spenden/spendenprojekte/indien-kinderarbeit-wirksam-bekaempfen . Fragen beantwortet die Kontaktstelle St. Michael, Tel. (06894) 42 75 oder per E-Mail an info@solilauf.de.

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Auf einen Blick So funktioniert der Solilauf: Die Teilnehmer formieren sich in Gruppen. Jede Gruppe versucht, innerhalb von 24 Stunden möglichst viele Stadionrunden zu laufen, wobei ein Teilnehmer eine oder mehrere Runden laufen kann. Dabei können die Mitglieder der einzelnen Gruppen abwechselnd auf die Bahn gehen. Es wird eine Mindeststartgebühr erhoben, die eine Grundspende darstellt. Zusätzlich sollen die Teilnehmer bei Verwandten, Nachbarn und Freunden mit Spendenkarten Rundengeld sammeln. red

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