St. Ingberter Rathaus wird essbar

St Ingbert · Urban Gardening steht als Trendbegriff für Nutzgärten im besiedelten urbanen Raum. Ein solcher Nutzgarten ist auch vor dem St. Ingberter Rathaus entstanden. Hier dürfen sich Bürger künftig Gemüse als Wegzehrung mitnehmen. Ein Flüchtling nimmt sich der Pflege an.

 Grundschüler und Kindergartenkinder durften helfen, einen Nutzgarten vor dem Rathaus entstehen zu lassen. Foto: Jörg Jacobi

Grundschüler und Kindergartenkinder durften helfen, einen Nutzgarten vor dem Rathaus entstehen zu lassen. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Eine Karotte kauend, bewegt sich ein Passant vom St. Ingberter Rathaus zum nahe gelegenen Busbahnhof. So könnte sich diese Szene an genau diesem Ort demnächst abspielen. Am Freitag ist vor dem St. Ingberter Rathaus ein Nutzgarten entstanden. Grundschüler der Wiesentalschule und Kindergartengkinder der Kita Luitpoldschule haben fleißig dabei geholfen. Oberbürgermeister Hans Wagner sagte vor Ort: "Die Flächen um das Rathaus werden von sehr vielen Bürgern wahrgenommen. Ich will, dass hier etwas nützliches entsteht, dass die Grünflächen mehr hervorbringen als Rasen." Vor dem Rathaus wurden unterschiedliche Gemüse angepflanzt. Wagner: "Wer künftig hier vorbeikommt, kann das Gemüse pflücken und als Snack oder Wegzehrung mitnehmen." Biosphäre soll laut Wagner eben auch ganz praktisch vor der Haustür beginnen. "Das Rathaus macht da keine Ausnahme", so der OB weiter, der auch erklärte, dass Urban Gardening als Trendbegriff für Nutzgärten im besiedelten urbanen Raum steht. OB Wagner sieht dieses Projekt als weiteren Baustein des Projektes Biosphärenstadt St. Ingbert , dem bereits der Biosphärengarten am Kulturhaus oder die Nutzbaumbepflanzung am Glashütter Weiher angehören. Denkbar ist für Wagner auch, dass dieses Projekt vielleicht auch an anderen Stellen fortgeführt wird. So käme für ihn die Gustav-Clauss-Anlage und die Seyenanlage in Frage. "Natürlich müssten wir dann für diese Flächen auch Paten finden", so der OB weiter.

Für das Beet ums Rathaus gibt es diesen Paten schon. Der Flüchtling Mahmoud Ibrahim, der aus dem Libanon stammt und derzeit in der St. Ingberter Schillerschule untergebracht ist, wird sich darum kümmern. Täglich wird er hier unentgeltlich Hand anlegen. "Er will sich einbringen", erklärte Christian Lambert vom städtischen Bauhof.

Den Grundschülern der Wiesentalschule jedenfalls hat es jede Menge Spaß gemacht, an der Erstellung dieses Gemüsebeetes beteiligt zu sein. Die sechsjährige Rayan und der siebenjährige Fabian sagten: "Es ist toll, dass hier jetzt Gemüse wächst." Und ihre Klassenlehrerin Lisa Hebenthal betonte: "Toll, dass es nun hier Gemüse für die Bürger der Stadt gibt und dass die Kinder dabei helfen durften, das Beet anzulegen."

Wachsen werden hier unter anderem künftig Tomaten, Karotten, Kohlrabi, Gurken, Radieschen, verschiedene Kohlsorten und Salat. "Leider hat ja heute kaum noch jemand einen Nutzgarten, deshalb wollen wir das den Bürgern und vor allem den Kindern nahe bringen", so Christian Lambert.

Der Oberbürgermeister selbst erinnert sich gern daran, dass seine Großeltern in seiner Kindheit noch einen Nutzgarten hatten.

Zu guter Letzt betonte Christian Lambert noch, dass er hofft, dass möglichst viele Bürger lange Freude an dem Beet vor dem Rathaus haben und dass das Beet nicht verunstaltet wird.

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