St. Ingberter geben neuem OB eine Chance

St. Ingbert · Eine nicht repräsentative Umfrage unter St. Ingberter Bürgern zum Amtswechsel im Rathaus hat gestern unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Es gibt zufriedene Stimmen, was die Arbeit Georg Jungs betrifft, andere wollen Veränderung. Die meisten wünschen Hans Wagner Glück.

St. Ingbert. Recht unterschiedlich fallen die Reaktionen der St. Ingberter bei einer Umfrage in der Fußgängerzone in St. Ingbert zum Wechsel des Oberbürgermeisters aus. Hans-Dieter Schönhofen hat eigentlich keine konkreten Wünsche an den "Neuen", Hans Wagner, denn er war auch bisher zufrieden. "Ich denke, dass Hans Wagner das auch in dem Sinne wie bisher weiterführen wird, das liegt ja auch im Interesse aller", hofft der 66-Jährige. Ein Ehepaar, das seinen Namen nicht nennen will, wartet einfach ab, was kommt. Hedi Dahlem findet es gut, dass Hans Wagner die Chance für einen Neuanfang in St. Ingbert bekommt, auch wenn sie ihn nicht gewählt hat."Herr Jung hat seine Möglichkeit gehabt und nun kriegt Herr Wagner die Chance, es besser zu machen", so die 79-Jährige. Eine Dame, die gerade beim Einkaufen unterwegs ist, fand den Wechsel nötig und einer anderen ist es eigentlich ziemlich egal, wer die Arbeit im Rathaus zukünftig macht, denn jeder würde sowieso nur seins machen, wenn er neu kommt.

Rosige Aussichten stellt Gabi Müller für die Zeit nach dem Amtswechsel in Aussicht: "Mit Hans Wagner wird's besser, einen besseren Oberbürgermeister als ihn hätten wir gar nicht kriegen können." Die 63-Jährige ist überzeugt, dass es der Rohrbacher nicht leicht haben wird. Sie hat die Hoffnung, dass er nicht so ist wie der bisherige Amtsinhaber Georg Jung: "Hans Wagner ist ein viel sozialerer Mensch. Jung war doch furchtbar, hat seine Mitarbeiter schikaniert und hat doch nur für sich gewirtschaftet. Was war, muss weg. Das hätte schon längst passieren sollen." So ein Wechsel bringe doch nichts, ist ein anderer St. Ingberter überzeugt und ein hiesiges Ehepaar hat gar keine Erwartungen an die nächsten Jahre mit einer neuen Amtsspitze im Rathaus. Aus der Sicht der beiden hätte es so bleiben können, man sei zufrieden gewesen. Ziemlich konkrete Vorstellungen hat Peter Selzer, der darauf hofft, dass die Investitionen in der Mittelstadt nicht abreißen. "Jung hat schon was bewegt, auch wenn er manchmal etwas ungestüm aufgetreten ist und sich dabei keine Freunde gemacht hat. Auf jeden Fall wünsche ich Hans Wagner eine glückliche Hand, sowohl im Umgang mit dem Personal im Rathaus als auch für die Entwicklung der Stadt. Außerdem hoffe ich, dass er das Gespür für die Menschen nicht verliert und auch auf sie zugeht", so der 54-jährige St. Ingberter. Für die 69-jährige Ina Stalter ist der Wechsel in Ordnung, auch wenn sie meint, dass Jung seine Sache gut gemacht hat. "Der Neue wird es hoffentlich auch gut machen, auch wenn es nicht leicht sein wird, das zu bewältigen. Die Zeiten haben sich geändert, die Situation auch", so die Oberwürzbacherin. St. Ingbert. Wie der Amtswechsel an der St. Ingberter Verwaltungsspitze heute Nachmittag vonstatten gehen wird, blieb bis zuletzt halbwegs im Dunkeln. Die Pressestelle der Verwaltung erklärte auf Nachfrage der SZ, ein genauer Zeitpunkt sei ihr nicht bekannt. Im Übrigen sei die Öffentlichkeit nicht geladen. Der neue Oberbürgermeister Hans Wagner wusste immerhin zu berichten, sein Vorgänger Georg Jung habe ihn für 16.30 Uhr ins Rathaus geladen. Unstimmigkeiten gab es dem Vernehmen nach auch noch um den Wortlaut des Amtseides.

Das Tischtuch ist zwischen Jung und Wagner schon lange zerschnitten. Jüngst hatte Wagner im Zusammenhang mit dem Spendenverein die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. mbe

Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

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