Müllsammlung St. Ingbert wurde wieder ganz „picobello“

St. Ingbert · Zum 16. Mal fand am Samstag die landesweite Müllsammel-Aktion statt. Auch viele St. Ingberter beteiligten sich.

 In Oberwürzbach nahmen fast 40 „Saubermänner,-frauen und -kinder“ an der Picobello-Aktion teil.

In Oberwürzbach nahmen fast 40 „Saubermänner,-frauen und -kinder“ an der Picobello-Aktion teil.

Foto: Cornelia Jung

Jeder lebt gern in einem sauberen Umfeld und jeder kann dafür etwas tun. Das bewiesen die vielen fleißigen Müllsammler bei der vom Entsorgungsverband Saar (EVS) initiierten Picobello-Aktion am Wochenende. Bei dieser wurde wieder Müll jeglicher Art in öffentlichen Anlagen eingesammelt. So auch in den St. Ingberter Stadtteilen.

In St. Ingbert-Mitte ging es in der Gustav-Clauss-Anlage am Samstag bereits um 9 Uhr los. Schon nach kurzer Zeit gab es die ersten Dinge, die in die Müllsäcke der Jugend des Technischen Hilfswerkes (THW) wanderten. Gerade in der Umgebung der Sitzgelegenheiten, auch am Spielplatz, wurden Scherben, Flaschen und Zigarettenkippen eingesammelt. Enten im Weiher schreckten auf, als die Kinder Dosen und Plastikabfälle aus dem Wasser fischten. „Wir machen mit, um unsere Stadt sauberer zu machen, und um der Jugend zu zeigen, dass es Arbeit ist, den Müll andere Leute aufzuheben. Dann werden sie wohl in Zukunft auch keinen Müll mehr fallen lassen“, sagt André Di Zenzo vom THW. Ein paar Meter weiter sorgten Mitglieder des Angelsportvereins für Ordnung am vom Verein gepachteten Gewässer des Stadtparks. Auch die Angler nehmen schon seit Jahren an der Aktion teil. „Müll im Park und im Wasser ist schlecht, für Mensch und Tier. Gerade wir Angler sollten doch Interesse am Naturschutz haben, deshalb sind wir dabei“, sagt Sportwart Bernhard Brennecke. Sein Anglerkamerad kann nicht nachvollziehen, warum man den Abfall nicht ordnungsgemäß entsorgen kann, „vor allem, wenn Mülleimer in der Nähe sind“. Die Jugendfeuerwehr startete später im Elstersteinpark mit der Müll-Sammelaktion. „Ich bin froh, dass die Jungen was machen“, freute sich Ortsvorsteher Ulli Meyer über das Engagement des THW- und Feuerwehrnachwuchses, denen er später als Dank Eis spendierte.

In Oberwürzbach gingen knapp 40 Helfer eine Stunde später ans Werk, nachdem sie sich in der Ortsverwaltungsstelle mit Warnwesten, Handschuhen und Müllsäcken ausgerüstet hatten. Das Gruppenfoto musste schnell gemacht werden, denn aus der hochmotivierten Gruppe kam der Ruf „Wir wollen loslegen!“. Schon im Vorfeld waren die Gruppen, die sogar von der Ensheimer Straße ab auf Sammeltour waren, von Ortsvorsteherin Lydia Schaar eingeteilt worden. Familien mit Kindern, von denen es einige gab, kamen abseits der Straßen im Wald zum Einsatz. Die anderen säuberten Straßenränder, Wiesen und Wege von den Hinterlassenschaften. Trotz des Einsatzes am Samstagmorgen waren alle bester Stimmung. Und es hat sich gelohnt. Rund 30 gut gefüllte Müllsäcke kann der Baubetriebshof Anfang der Woche einsammeln. Der sechsjährige Jonas hatte mit einer Unterhose sogar einen kuriosen Fund zu verzeichnen.

Weniger lustig fanden die Rohrbacher so manchen „Entsorgungs-Fauxpas“ ihrer Mitbürger. Leere Farbeimer, halbe Zäune, Holzabfälle und als Krönung ein Rasenmäher waren die weggeworfenen Dinge, die später in die orangen Container am Haus der Kahlenbergfreunde entsorgt wurden. Mehr als 300 Rohrbacher, darunter auch 250 Kinder und Jugendliche der beiden Schulen, hatten sich am Freitag und Samstag ordentlich ins Zeug gelegt, um Wald und Flur, zum Teil gemeinsam mit dem SaarForst, sauber zu machen. Dabei sorgten die Ordnungmacher sogar für einen Polizeieinsatz. Der Polizei war von einem aufmerksamen Bürger das illegale Abladen von Müll gemeldet worden. Dabei handelte es sich lediglich um eine zentrale Müllsammelstelle der Picobello-Aktion.

 In St. Ingbert-Mitte säuberten die Teilnehmer der Picobello-Aktion den Stadtpark (im Bild) und den Park am Elsterstein.

In St. Ingbert-Mitte säuberten die Teilnehmer der Picobello-Aktion den Stadtpark (im Bild) und den Park am Elsterstein.

Foto: Cornelia Jung
 Einige der fleißigen Rohrbacher Müllsammler vor einem der von ihnen gefüllten Container.

Einige der fleißigen Rohrbacher Müllsammler vor einem der von ihnen gefüllten Container.

Foto: Cornelia Jung

Auch in Hassel waren die Schüler aktiv, Privatleute, Mitglieder von Parteien, Hilfsorganisationen und vielen Vereinen unterwegs. Rohrbachs Ortsvorsteher Roland Weber hatte an jene, die bei der Picobello-Aktion verhindert waren, noch eine Botschaft: „Jeder kann ,Picobello‘ jederzeit auch vor seiner eigenen Haustür machen. Und wenn es das Reinigen der Regenrinne ist.“

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