Gelbe Tonne abgelehnt St. Ingbert setzt auf reißfeste gelbe Säcke

St. Ingbert · Die Einführung von Tonnen hatten die St. Ingberter mehrheitlich abgelehnt. Dafür ändert sich jetzt was an den klassischen Tüten.

 Gerd Lang (links) und Markus Schmitt stellen den neuen reißfesteren gelben Sack vor. Gelbe Tonnen wird es in St. Ingbert nicht geben.

Gerd Lang (links) und Markus Schmitt stellen den neuen reißfesteren gelben Sack vor. Gelbe Tonnen wird es in St. Ingbert nicht geben.

Foto: Peter Gaschott

Alles bleibt anders. So in drei Worten die Entwicklung der Abfuhr von Leichtverpackungen. Während in den meisten Gemeinden des Saarlandes ab Januar neben den grauen, grünen und blauen Tonnen auch noch eine gelbe Tonne für Verpackungen des Dualen Systems steht, bleibt es in St. Ingbert beim gelben Sack. Markus Schmitt, Beigeordneter für Umwelt, erklärte, wie es künftig mit der Abfuhr von Verpackungsmaterial in St. Ingbert weitergeht. „Wir haben vor Monaten alle St. Ingberter Bürger gefragt, ob sie gelbe Tonnen wollen, oder ob sie weiterhin den gelben Sack nutzen wollen. 13 000 Haushalte wurden befragt, der Rücklauf brachte 5000 Antworten. Davon waren zwei Drittel ganz klar für die Beibehaltung des gelben Sacks. Ein Votum, das für uns verbindlich ist. Wenngleich, es ist kein Votum für die Ewigkeit. Wir wollen beobachten, wie sich die Nutzung des gelben Sacks in den kommenden drei Jahren entwickelt. So lange sind wir nach dem Bürgervotum jedenfalls an den gelben Sack gebunden.“

Eins ändert sich trotzdem: Die gelben Säcke sind stabiler. Reißfester, und besser zu handhaben. Gerd Lang, Leiter des Abfall-Bewirtschaftungsbetriebs: „Wir hoffen, dass damit die Beschwerden wegen gerissener gelber Säcke zurückgehen, und dass weniger Verpackungsmüll in den Straßen herumfliegt, wenn am Abfuhrtag starker Wind bläst.“ Den Bürgern war zu einer großen Mehrheit der Platz vorm Haus zu schade für noch eine weitere Tonne. Mit der Einführung der blauen Papiertonne stießen etliche Haushalte schon an ihre Platzgrenzen. Die Entsorger ihrerseits sind mit der Beibehaltung des gelben Sacks nicht unglücklich: „Eine weitere Tonne verführt zu Fehlwürfen, also zu Dingen, die in die gelbe Tonne eingeworfen werden, obwohl sie nicht hineingehören“, so Lang. Beim gelben Sack sieht man schnell, wenn Fremdstoffe drin sind, bei der Tonne ist das nicht so einfach.

Nun gibt es, so Markus Schmitt, einige Haushalte, die sich auf private Kosten schon gelbe Tonnen angeschafft haben. Auch das ist möglich. Bloß weil die gelben Tonnen nicht von dem Fahrzeug geleert werden können, in das die Müllwerker die gelben Säcke einwerfen, gilt in diesem Fall, dass Verpackungsmüll zunächst in den gelben Sack kommt, den wiederum kann man in die gelbe Tonne stecken. Ohne gelben Sack keine Leerung – die Technik der Fahrzeuge lässt keinen Spielraum.

Schmitt und Lang sind zuversichtlich, dass der Nachschub an reißfesten Säcken funktioniert. Sie können an den gewohnten Ausgabestellen abgeholt werden. „Wir wollen jetzt beobachten, ob sich die Zahl derer erhöht, die eine gelbe Tonne wollen. Das wird dann in die Planungen einfließen, die wir jetzt schon für die Zukunft anstellen. Vielleicht kommen wir in drei Jahren ja auch zu einer echten Wertstofftonne, in die Glas, Papier, Plastik und Metalle gehören.“

Bis dahin bleibt es beim gelben Sack, wenn auch zu geänderten Abfuhrterminen. Im Entsorgungskalender, der momentan in alle Haushalte ausgetragen wird, sind die neuen Termine aufgenommen, außerdem können sie auf der Internetseite der Stadt, gegliedert nach einem Straßenverzeichnis, abgerufen werden: www.st-ingbert.de.

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