Trotz 243 Verdachtsfällen St. Ingbert ist kein Corona-Hotspot

St. Ingbert · Trotz vieler Verdachtsfälle ist die Lage für das Gesundheitsamt überschaubar. Ein Testergebnis vom BBZ ist allerdings besorgniserregend.

 (Symbolbild)

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Foto: dpa/Kay Nietfeld

Obwohl am Donnerstagabend 243 Quarantänefälle wegen einer möglichen Ansteckung mit Corona bekannt geworden sind (wir berichteten), stuft das Gesundheitsamt des Saarpfalz-Kreises in Homburg die Mittelstadt nicht als Hotspot ein. Das bestätigte eine Sprecherin auf Nachfrage unserer Zeitung. „Die Infektionsketten sind noch nachvollziehbar“, heißt es hierzu in einer Stellungnahme. Aus der Kontaktnachverfolgung ging auch hervor, dass die Neuinfektionen sich nicht auf Auslandsrückkehrer zurückführen lassen. „Die Infektionen gehen mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Kontakten von Haushaltsmitgliedern, im privaten und im schulischen Umfeld hervor.“

Jetzt bleibt noch zu klären, wie viele der 243 Verdachtsfälle tatsächlich eine Covid-19-Infektion vorweisen. Bereits am Montag, 5. Oktober, wurde ein Schüler der Klassenstufe 12 des St. Ingberter BBZ positiv auf Corona getestet, 18 Mitschüler und drei Lehrkräfte mussten in Quarantäne. Die Testergebnisse dieses Falls liegen nun vor – und sie sind ernüchternd. Acht Schüler und zwei Lehrer haben sich mit dem Corona-Virus infiziert, also knapp die Hälfte aller Kontaktpersonen. Die Testergebnisse der neuerlichen Fälle stehen noch aus, sie wurden mehrheitlich am Freitag durchgeführt, weitere sind für kommende Woche geplant. In der Regel dauert es zwei Tage, bis ein Ergebnis vorliegt.

Derzeit sind im Saarpfalz-Kreis 39 Mitarbeiter „mit der Corona-Thematik in unterschiedlichen Aufgabenfeldern befasst“, teilt das Gesundheitsamt weiter mit. Testteams würden situativ gebildet und eingesetzt. Häusliche Abstriche werden indes nur in besonderen Situationen gemacht, im Normalfall müssen sich Kontaktpersonen zur Abstrichstation in der Nähe der Kreisverwaltung begeben. Alternativ kann ein Termin in den Schulen oder Kitas angeboten werden. Nach Angaben von Landrat Theophil Gallo (SPD) werde externe Hilfe von der Bundeswehr angefordert. Der interne Krisenstab komme lageabhängig zusammen.

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