St. Ingbert, eine baumreiche Stadt

St. Ingbert. St. Ingbert ist die waldreichste Stadt Deutschlands, heißt es. "Das stimmt fast so", bestätigt Bodo Marschall, St. Ingberts bekannter Förster, mit Verweis auf den hohen Waldanteil, der mehr als die Hälfte der gut 50 Quadratkilometer ausmacht, die die Mittelstadt umfasst

 Bäume wie diese große Eiche in der Nähe des Stiefels prägen die naturnahen Mischwälder rund um St. Ingbert. Foto: SZ

Bäume wie diese große Eiche in der Nähe des Stiefels prägen die naturnahen Mischwälder rund um St. Ingbert. Foto: SZ

St. Ingbert. St. Ingbert ist die waldreichste Stadt Deutschlands, heißt es. "Das stimmt fast so", bestätigt Bodo Marschall, St. Ingberts bekannter Förster, mit Verweis auf den hohen Waldanteil, der mehr als die Hälfte der gut 50 Quadratkilometer ausmacht, die die Mittelstadt umfasst. "Die Region zwischen Saarbrücken und Homburg ist die waldreichste urbane Landschaft Deutschlands und mittendrin liegt die Mittelstadt". Dass um uns Wald ist, ist nicht zu übersehen. Keine fünf Minuten muss der Naturliebhaber egal von wo in St. Ingbert aus fahren, um an einen Waldrand zu gelangen. "Es besteht eine Verzahnung der Wald- und Siedlungsfläche", erklärt Marschall, was so viel heißt, dass der Wald immer wieder wie eine Zunge ins Stadtgebiet dringt. Der St. Ingberter Wald ist sehr stark Laubwald geprägt, dominiert von Buchen, vor allem starken alten Buchen. Relativ viele Altholzbestände und Totholz finde man in unmittelbarer Nähe, so der Förster. "Die Bäume bleiben stehen, bis sie tot in sich zusammen fallen und bieten damit viel Lebensraum für Insekten". Auf den heutigen natürlichen Charakter des St. Ingberter Waldes ist Marschall stolz, denn das war nicht immer so. Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte Energienot, die Bürger sammelten das Holz aus dem Wald als Energiequelle. Der Vorteil dabei: Der Wald war sauber, keine Bioabfälle störten die Augen der Spaziergänger. Gesund für den Wald war das nicht: "Bäume und Sträucher erfuhren keine Düngung mehr, Nährstoffe gingen verloren, die Wuchsdynamik nahm ab", beklagt Marschall. Seit 20 Jahren sieht das anders aus. Heizenergie sei bezahlbar geworden, so dass das Holz jetzt im Wald bliebe und diesem helfe, zu gesunden. Im Wanderland um St. Ingbert herrscht Bundsandstein vor, was der Spaziergänger auch an seinen Fußsohlen merkt: Egal wie matschig der Waldboden ist, viel Dreck bleibt nicht hängen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort